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Die Roco-Einfachserie

Oder: Wie alles begann

Von Erik Meltzer <ermel@modellbahnfrokler.de>

Die Roco-Einfachserie

Da fiel mir doch unlängst ein '77er Roco-Katalog in die Hände, in dem alle 16 Güterwagen der guten alten "Einfachserie" schön übersichtlich nebeneinander abgebildet waren. Jeder kennt sie, jeder hatte schon mal mindestens einen, und bei vielen von uns war das heute noch erhältliche 8er-Set (44002) der Grundstock des Güterwagenparks. Und für Roco waren sie anno 1967 immerhin der Einstieg in den europäischen Markt; Grund genug, sie hier zu würdigen.

Was war ich damals, als ich mein erstes 8er-Set als Primex-geschädigter 11-Jähriger zu Weihnachten bekam, begeistert von der Detaillierung der Fahrwerke, den engen Kuppelabständen, dem ruhigen Lauf, den filigranen Aufbauten, der lupenreinen Beschriftung! Erst Stefan Carstens öffnete mir die Augen: mit "Güterwagen auf Maß gebracht" in der MIBA, dann in Bahn & Modell und den Güterwagenbüchern. Aber irgendwie mag ich die Wagen immer noch und finde Ausreden dafür, sie nicht auszumustern, ja sogar noch neu zu beschaffen...

Nun sind sie also rund 40 Jahre alt — und ich bin nicht viel jünger als sie. Zeit für einen Rückblick, eine Wertung und ein Fazit.

Beschreibung der Modelle

Allgemein

Die Modelle sind auf 4 verschieden langen Fahrwerken mit je 4 verschiedenen Wagenkästen aufgebaut. Allen gemeinsam ist die zunächst recht ansprechende Optik: deutlich sind die unterschiedlichen Bauarten von Achslagern und Federaufhängungen zu erkennen, die Proportionen wirken recht stimmig (also Dinge wie Rahmenhöhe, Fahrwerksbreite, Gesamthöhe etc.; zu den Abweichungen der einzelnen Modelle komme ich noch), und inzwischen haben sie auch alle (im Gegensatz zu den Zeichnungen) maßstäbliche Puffer und Kurzkupplungen.

Auf der Sollseite stehen dagegen viel zu breite Bretterfugen (das gilt aber für fast alle Industriemodelle), weitab vom Rad stehende Bremsbacken, teils fehlende und teils viel zu grob angeformte Griffstangen und Tritte, z.T. falsche und immer viel zu grobe Sprengwerke und dergleichen Details mehr.

An Verbesserungen würde ich unbedingt die Ausrüstung mit neuen Rangierertritten, Griffstangen und Signalhaltern anraten. Außerdem sollten die Bremsbacken in die Radebene gelegt werden (mehr dazu hier) oder ersatzlos entfernt werden — die meisten Vorbilder gab's ja gottseidank auch in ungebremst.

Die Bilder stammen aus dem erwähnten '77er Roco-Katalog. Modellfotos wären vielleicht informativer, aber der nostalgische Wert dieser Zeichnungen wiegt dieses Manko m.E. mehr als auf, auch wenn einige davon offenbar retuschierte Zeichnungen von N-Modellen sind.


Fahrwerk 1: 94 mm LüP, Gleitlager, Federlaschen

Der X 05

X 05

Viel kann man bei 'nem X 05 eigentlich nicht falsch machen. So ist dieser Wagen auch durchaus brauchbar, lediglich die Bremsbacken sollten m.E. entfernt werden, da X-Wagen meist ungebremst waren. Alternativ kann man natürlich auch mit dem Fahrgestell eines K 25 mit Bremserhaus (s.u.) oder eines Fleischmann-O 10 einen handgebremsten X 05 bauen; ein solcher ist hier auf der "Ufo-Seite" abgebildet. (Etwas Kompromißbereitschaft ist beim Roco-Spenderfahrwerk angesichts der Bremserbühne und des -hauses aber gefragt.)

Auch nicht schlecht ist die Idee, den Wagen auf die maßstäbliche Länge eines O 10 (s.u.) zu verkürzen — denn daß das Vorbild aus einem solchen entstand, erscheint plausibel.

Weitere X 05 gibt's bei Fleischmann und bei Märklin; deren Vorbilder und Modelle basieren aber beide auf dem längeren H 10, und sie haben beide einen zu breiten Wagenkasten. Fleischmann seiner ist überdies, wie der H 10, zu kurz.

Der O 10

O 10

Das Modell ist 4 mm zu lang und wirkt dadurch etwas unproportioniert. Mit ein wenig Aufwand läßt es sich aber kürzen, denn die Überlänge verteilt sich im Wagenkasten zu je 2 mm auf beide Türen. Also muß aus jeder Tür ein 2 mm breiter Streifen herausgetrennt und in den Rest eine Türbuckelung gefeilt oder geschliffen werden. Der Achsstand ist korrekt; das Fahrgestell ist also an den Pufferbohlen zu kürzen.

Ob der Aufwand angesichts des sehr guten GFN-Modells lohnt, sei dahingestellt; meinem DSB-Wagen werde ich den Umbau vielleicht doch noch mal gönnen, aber DB-Wagen sind von Fleischmann (GFN) schneller und besser zu gewinnen.

Was sich definitiv nicht lohnt, ist der Umbau zu einem Handbremswagen analog zum X 05 mit dem Fahrgestell des K 25 mit Handbremse: von dessen Fehlern abgesehen, hatten handgebremste O 10 eine andere Anordnung der Kastenrungen. Leider fehlt diese auch dem GFN-Modell, so daß der beste handgebremste O 10 der Wagen von Sachsenmodelle ist.

Der K 25

K 25

Auch dieses Modell ist zu lang, aber nicht ohne weiteres zu verkürzen, da dies eine Neuanfertigung der gebuckelten Seitenbleche bedingt. Dabei müßte dann auch genauer gearbeitet werden als beim O 10, denn K-Wagen waren im Allgemeinen lange nicht so beulig.

Die Handbremsvariante kann da auch nicht mehr erschüttern: für die Austauschbauart falsches Bremserhaus, zu breite Bühne, viel zu grobes Bühnengeländer...

Mein guter Rat: Ab in die Bastelkiste und K 25 aus Fleischmanns neuem K 15 umbauen, das ist vom Aufwand her überschaubar und führt zu besseren Ergebnissen. Mehr dazu ein andermal.

Der Ommp 50

Ommp 50

Der Ommp 50, vormals Ommpu 49 der SAAR-Bahnen, sieht so deutlich anders aus als dieses Modell, daß ich vermute, daß er bei der Konstruktion desselben nicht als Vorbild diente: er ist deutlich länger, hat ein Doppelschakenfahrwerk mit Rollenlagern und keine Kopfklappen. Die grundsätzliche Bauart mit gebuckelten Blechwänden und zwei Türpaaren je Seite ist für westeuropäische Wagen aber so typisch, daß man das Roco-Modell mit einer SNCF-, SNCB- oder vielleicht NS-Beschriftung und etwas gutem Willen durchaus verwenden kann. Mein grüner SNCB-EUROP-Wagen wird jedenfalls nur leicht am Fahrwerk verfeinert, bevor er mit zum Fremo darf.

Martin zeigt hier, wie man aus diesem Modell mit ein wenig Kompromißbereitschaft auch einen ex französischen Om 19 bauen kann.

Einen maßstäblichen Ommp 50 baut man dagegen eher aus dem Modell der Firma Piko; hier verweise ich auf den Carstens, Band 3. Und mittlerweile gibt's auch bessere Modelle des UIC-Standard-Tombereau von Roco zu kaufen.


Fahrwerk 2: 104 mm LüP, Gleitlager, Federschaken

Der Om 21

Om 21

Dieses Modell ist ein wenig zu lang, was aber aufgrund der guten Proportionen tolerierbar ist, und sonst okay — bloß das Sprengwerk am Fahrgestell sollte verschwinden (der Zeichner hat es schon weggelassen ;-). Es handelt sich übrigens nicht wirklich um ein Modell des Om 21, sondern um dessen direkten Vorgänger, den Om 12 der zweiten Bauform. Macht nix, im Gegenteil, bessere Om 21 gibt's ja inzwischen.

Auch von diesem Wagen gibt's eine Version mit Bremserhaus, das aber wie schon das des K 25 nicht wirklich überzeugend wirkt. Wer dennoch auf der Basis dieses Modells einen Bremserhauswagen bauen will, kann die empfehlenswerten Verbesserungen auf unserer alten Om 21-Seite nachlesen, wo allerdings ein Wagen mit "weggerupptem" (oder auf DB-Deutsch "zurückgebautem") Bremserhaus vorgestellt wird. Weitere Umbauideen gibt's auf unserer Om-Wagen-Seite.

Einen noch älteren, aber trotzdem besseren Om 12 der zweiten Bauform gab's mal von Piko. Den hat Roco damals auch offensichtlich kopiert, dabei aber leider verlängert und mit viel zu breiten und tiefen Bretterfugen verhunzt. Zum Umbau sei daher, wenn man es denn auftreiben kann, das Piko-Modell empfohlen, trotz seines viel zu hohen Wagenbodens auf der Innenseite: entweder Ladegut fest einkleben oder halt raussägen ist die Devise.

Der Omm 37

Omm 37

Für dieses Vorbild, einen sehr häufigen Neubau aus der Nachkriegszeit, hat Roco leider ein völlig falsches Fahrwerk gewählt. Die Omm-Wagen waren beim Vorbild rund einen Meter länger als die Om-Wagen, trotzdem hat dieses "Modell" das gleiche Fahrwerk wie der Om 21. Zu gebrauchen ist es nur als Rohmaterial für den Bau diverser anderer Wagen, etwa Omm 34, 29 oder 37 (mehr dazu hier), Om 31 mit Blechaufbau (dazu siehe unsere Om-Wagen-Seite) oder auch Rommenhöller-Kohlensäure-Wagen.

Bei mir liegt trotzdem ein Exemplar, das wohl so bleiben wird: Roco lieferte den mal als Sonderserie in CSD-Beschriftung, und wer kennt schon alle Wagentypen der CSD? Also bitte.

Bessere Omm 37 gab's mal von Roco; man kann aber auch den Klein-Modellbahn-Omm 34 relativ einfach umbauen. Mehr auch dazu auf unserer Umbau-Seite Von Klagenfurt nach Duisburg.

Der G 10

G 10

Man mag ihn als Phantasieprodukt abtun, den G 10 mit den "völlig falschen" Diagonalstreben, an dem überdies viele Knotenbleche "fehlen". Aber das wäre ein Fehler.

Tatsächlich handelt es sich um die genaue (und maßstäbliche) Wiedergabe eines österreichischen Umbau-G 10, wie er auch im Carstens abgebildet ist. Leider — und hier muß ich Roco wirklich mal kritisieren — ist er aber nicht als solcher beschriftet erhältlich! Lediglich in DB-Epoche-4-Beschriftung gibt es ihn noch; als ÖBB-Version verkauft man das neukonstruierte (leider zu hohe) Modell mit den DB-typischen Endfeldverstrebungen. Früher gab's mal eine ÖBB-Version des dafür richtigen Einfach-Modells, leider aber im für einen ÖBB-Wagen zu hellen (DB-)Einheits-Güterwagen-Braun.

Umlackieren und Umbeschriften also. Wer weiß, wo es ÖBB-Beschriftungssätze gibt?

Der früher gern praktizierte Umbau in einen DB-G 10, also Wegschleifen der Diagonalstreben und Anbringen der Endfeldverstärkungen sowie der Knotenbleche, ist heute eher unnötig angesichts des perfekten, wenn auch überteuerten Brawa-G 10 und der zwar nicht perfekten, aber durchaus brauchbaren GFN- und Märklin-Modelle. Zwei dieser Umbauten hab ich indes doch noch fertiggestellt, allein schon aus Nostalgiegründen.

Der G 20

G 20

Noch so'n Kandidat: ein G 20 mit falscher Lüfteranordnung? Gemach, Freunde, gemach. Von der zu großen Länge (entsprechend dem beim Vorbild gleichlangen Om 21) mal abgesehen, gibt's auch für diesen Wagen ein Vorbild, nämlich den ehemals polnischen G 90. Unter dieser Bezeichnung wurden bei der DB diverse G-Wagen polnischen Ursprungs zusammengefaßt, darunter auch G 10 mit Bremserhäusern, die denen der Om-Wagen entsprachen — und eben auch G 20-artige Wagen mit Lüftern, wie sie das Roco-Modell trägt.

Bevor Ihr jetzt aber losrennt und den Roco-G 20 zum Umbeschriften kauft, ein Hinweis: von Piko gibt's diese Geschmacksrichtung von G 90 ebenfalls, maßstäblich zudem und bereits als G 90 beschriftet.

Was also anfangen mit den Roco-Wagen? Naja — die paar mm Überlänge sitzen in der Tür. Bei der ÖBB gab es Wagen, die wie G 20 aussahen, aber etwas breitere Türen hatten. Wenn wir also den Roco-Wagen in den Feldern neben der Tür kürzen und die Lüfter versetzen... Juckt's in den Fingern? Dann siehe Carstens. Beschriften kann man sowas als ÖBB-Wagen (wenn man denn über solche Beschriftungen verfügt, s.o.) oder als G 19 der DB.

Ein besseres G 20-Modell gab's früher mal bei Röwa und dann bei Trix; ob es derzeit im Angebot ist, weiß ich nicht. Der Märklin-Wagen hat m.E. viel zu breite Türlaufschienen. Fleischmann liefert ebenfalls G 20: einen recht ordentlichen in der eigenen Einfachserie, aber mit Verbandsbauart-Untergestell und ohne Kurzkupplung, und ein neues Modell, das bis auf sein (wiederum) Verbandsbauart-Untergestell kaum noch Grund zum Meckern oder Frokeln mehr bietet.


Fahrwerk 3: 114 mm LüP, Doppelschaken, Rollenlager

Der Omm 52

Omm 52

Dieser Wagen ist immerhin maßstäblich. Leider sind die Kastensäulen, vor allem die neben der Tür, viel zu breit (mehr als 100 %). Wer den Wagen dennoch verwenden will, sollte zumindest die (schöne, aber für diesen Wagen falsche) Nachbildung des Doppel-T-Langträgers mit einem passenden PS-Profil abdecken — das Vorbild hatte glatte Hohlkastenträger.

Ein besseres Modell gab's bei Klein-Modellbahn, inzwischen ist es im Roco-Programm gelandet. Leider hat es aber recht unansehnlich verbeulte Seitenwände (die wenigen unverbeulten KMB-Wagen sind kaum aufzutreiben), und ob der im 2011er Messeneuheiten-Prospekt abgebildete unverbeulte Wagen wirklich so kommt, bleibt abzuwarten. Von Brawa gibt's ebenfalls einen Omm 52, der erwartungsgemäß nahezu perfekt, aber auch entsprechend kostspielig ist.

Der Standard A der SCNF

Gs der SNCF

Das war damals ein richtig erfreuliches Modell: typisches Vorbild, einigermaßen maßstäblich — und schon seit Jahren nicht mehr lieferbar. Inzwischen hat es sich aber mit dem sehr guten neuen Großserienmodell von LS-Models auch erledigt.

Als Alternative gibt's von Huet einen sündteuren Messingbausatz, aber das ist wohl keine Konkurrenz, egal wierum man's sieht.

Der Gm 39

Gm 39

Der Gm 39 wurde von der jungen DB (bzw. noch der DR) kurz nach Kriegsende in der Tschechoslowakei beschafft und entsprach dortigen Bauarten. Am Roco-Wagen ist das Fahrwerk völlig falsch, der Aufbau aber gut zu gebrauchen.

Das neue Fahrwerk mit Gleitlagern, Federschaken und sechs Metern Vorbildachsstand kommt entweder von einem Piko-Omm-Wagen oder wird aus einem Roco-Fahrwerk 2 (s.o.) zusammengeschnippelt. Wer's einfacher haben will, kann auch ein Roco-Fahrwerk 1 nehmen; die dann falsche Federaufhängung wird kompensiert durch den trivialen Umbau: mittig trennen, Enden an den Gm 39-Wagenkasten bauen, Lücke mit PS-U-Profil schließen, fertig. Fast: es fehlt noch ein Sprengwerk (dreieckige Form wie beim Omm 39), und die Bremsbacken müssen weg (Gm 39 waren immer ungebremst).

Es sei denn, sie hatten eine Handbremse. Zu diesen, dann Gms 39 genannten Wagen siehe Carstens, Band 1.

Am Aufbau ist außer dem Üblichen noch der im Dachbereich liegende Teil der Stirnwand flachzuschleifen und mit PS-Blech oder Cinefoil zu verkleiden, denn das Vorbild hatte hier ein Blechsegment.

Mein eigener Wagen ist natürlich, wer hätte das gedacht, noch nicht fertig (obwohl er schon mit beim Fremo war) und derzeit zerruppt. Tobias Meyers Wagen ist zwar auch noch nicht fertig, aber fotogener als meiner.

Der Gmmhs 56

Gmmhs 56

Zu diesem zu kurzen und schlecht gravierten "Modell" nur vier weitere Worte: Oh Graus, weg damit!

Kauf lieber das einst von Röwa übernommene Roco-Modell (das mit den einst beweglichen Lüfterklappen und Schiebetüren), das taugt wenigstens was (und hat auch hier schon seinen Auftritt gehabt). Inzwischen hat Roco da zwar einen neuen, einteiligen Aufbau für gemacht, aber schlecht ist auch der nicht, und der Gebrauchtmarkt ist mit beiden Versionen gut bestückt. Gegen das zu breite Fahrwerk hilft Umbau oder der Einbau des wie dafür gemachten Fahrwerks vom Gmhs 53 von GFN.


Fahrwerk 4: 124 mm LüP, Doppelschaken, Rollenlager

Schade eigentlich: ein moderneres Gleitlagerfahrwerk mit langen Federn wäre für uns Güterwagenfrokler praktischer gewesen...

Der R 20

R 20

Alles, was zu diesem Modell gesagt werden muß, steht auf unserer R 20-Seite. Hier die Kurzfassung: so, wie's ist, ohne Vorbild, aber durch Verlängern nach der Methode "aus 7 mach 6" sowie Flacherschnippeln in ein korrektes Modell umbaubar. Der Aufwand lohnt vielleicht immer noch, zumindest werde ich es doch nochmal angehen, denn auch wenn Brawa 2010 und Märklin 2011 diesen Wagentyp realisiert haben (werden), so sind deren Modelle doch arg teuer geraten. Und die Teile liegen hier seit Jahren rum, also was soll's.

Der Kühlwagen

Kühlwagen

Daß oben keine Typenbezeichnung steht, sagt schon alles. Welches Vorbild das wohl darstellen soll, vielleicht einen Kriegskühlwagen? Die Strebenanordnung sieht danach aus, aber den gab's von Klein-Modellbahn, also ist's egal. Stefan Carstens jedenfalls hat den Roco-Wagen mit Kompromissen und viel Aufwand in einen Tko 02 umgebaut. Ob ich mir das auch mal antu?

Der EE der FS Italia

EE der FS Italia

Bis auf den zu kurzen (!) Achsstand, dank der schnippelfreundlichen Fahrwerke ein schnell behobenes Manko, ist dieses Modell meines Wissens durchaus brauchbar, wenn auch ein paar mm zu kurz. Oder vielmehr war es das, denn auch es ist nicht mehr neu zu kaufen.

Macht aber auch nix, denn mittlerweile gibt es sehr schöne Kunststoffbausätze des beim Vorbild eng verwandten Typ F von der Firma TTM, aus derer zwei man auch einen FF (oder EE) zusammenschnippeln kann. Genaueres steht auf dieser Seite.

Der Vlmms 63

Vlmmhs 63

Viel zu kurz! Ein weiterer Wagen, dessen Anschaffung nur als Fehler gelten kann, zumal es maßstäbliche Modelle vor langer Zeit mal bei Märklin gab und seit geraumer Zeit neu bei Klein-Modellbahn (bzw. nun Roco, wo man das ex-KMB-Modell übernommen hat) gibt. Bis jetzt hab ich auch keine Möglichkeit zur Verwertung des Roco-Einfachserien-Wagens gefunden.


Tabellarische Übersicht

Fahrwerk/LüPBezeichnungBrauchbar?Alternativen
94 mm X 05LeidlichGFN, Märklin
O 10KaumGFN, Sachsenmodelle
K 25NeinGFN-Umbau
Ommp 50Als Auslandsvorbild jaOmmp 50: Piko; Ausländer: Roco
104 mm Om 21LeidlichOm 21: Brawa, Roco; Om 12: Piko (alt)
Omm 37NeinKMB, Roco, Märklin, Piko
G 10Als ÖBB-Modell jaBrawa, GFN, Märklin
G 20KaumGFN, Märklin/Trix (ex Röwa)
114 mm Omm 52LeidlichBrawa, KMB
SNCF Standard AKaumLS-Models
Gm 39Nach Umbau jaVacek
Gmmhs 56NeinRoco
124 mm R 20Nur zum UmbauBrawa, Märklin
TkoNeinGeschweißt: KMB; Tko 02: Piko
FS Italia EEKaumTTM-Umbau
Vlmmhs 63NeinRoco (ex KMB)

Fazit

Wer mir jetzt vorwirft, mit den Modellen zu hart ins Gericht gegangen zu sein, dem halte ich entgegen: dafür, daß sie seit über 40 Jahren fast unverändert im Angebot sind, sind sie noch erstaunlich brauchbar! Man vergleiche mal mit den "68ern" anderer Hersteller: die sind doch längst im alten Eisen (bzw. eher Buntmetall, waren sie doch meist noch aus Druckguß).

Mittlerweile (wo auch diese Seite schon stramm auf ihr Zehnjähriges zugeht) erledigen sich allerdings mehr und mehr dieser Modelle, weil es inzwischen Besseres gibt. Das mag man begrüßen, aber der Nostalgiker in mir bedauert es auch ein bißchen. Immerhin gehören diese Wagen zu meiner Modellbahnerlaufbahn unauslöschlich dazu.


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Zuletzt bearbeitet am 25. Januar 2011   Technische Probleme? Mail an Webmaster