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G-Wagen für den Großtiertransport

Idee: Verschiedene Autoren
Umsetzung: Erik Meltzer <ermel@modellbahnfrokler.de>

G-Wagen mit Pferden beladen
Bild 1: Ein Gmmhs 56, beladen mit vier Pferden. Das Zirkusplakat sei als Ankündigung verstanden

Idee

Jaja, ich weiß, neu ist diese Idee nicht. Aber ehrlich: hast Du sowas schon mal gebaut? Ich hatte es mir jahrelang vorgenommen, aber jetzt war es endlich soweit – die Viecher mußten aufs Gleis.

Auslöser war die Circus-Williams-Packung von Roco, die natürlich sofort zerruppt wurde: Rlmms 58 kann man immer brauchen, wenn man einen Panzerzug baut, und da liegen noch so viele "Rumpelwagen" in den Kisten: X 05, SSk 07, Xlm 57... lauter so'n Zeugs, das man für nix gescheit brauchen kann außer eben für'n Zirkuszug. Darüber soll hier dann auch berichtet werden, aber als Einstieg dient erstmal der Gmmhs 56 mit den vier braunen Pferden.

Vorbildwahl

Die Modellbahnindustrie versorgt uns ja reichlich mit G-Wagen, deren Türen sich öffnen lassen. Insbesondere die deutschen Hersteller tun sich da hervor. Leider nicht immer so elegant wie GFN (Fleischmann), deren Wagen man bei geschlossenen Türen kaum ansieht, daß diese auch aufgehen. Bei Märklin und Trix sieht das leider oft etwas klobig aus. Aber auch deren Wagen sind den Kauf wert und bieten sich dann natürlich gerade für die Viehverladung an: so kann man von den zu dicken Türen ablenken.

Da bei Viehverladung alle Lüftungsklappen geöffnet werden mußten, wird man bei Bretterwandwagen kaum ums Bohren und Feilen herumkommen. Einfacher geht's bei Wagen mit UIC-Lüftungsschiebern wie eben dem Gmmhs 56; außer diesem hat auch der Roco-Gms 54 Lüftungsschieber zum Öffnen, nicht jedoch der Glmhs 50 von Klein-Modellbahn. Den Gmhs 53 von GFN habe ich noch nicht und weiß daher auch nicht, wie's bei dem ist.

Bearbeiten des Wagens

Mit dem Öffnen der Schieber ist es aber nicht getan. Dahinter verbergen sich nämlich aus klarem Polystyrol gefertigte "Fenster" mit Gitter- bzw. Schlitzstruktur, die m.E. nicht sehr überzeugend wirken. Die geschlitzten indes hab ich dringelassen und nur mit dem Pinsel die vorstehenden Kanten bemalt; die vergitterten habe ich dagegen durch ein einzelnes Stück 0,3 mm-Stahldraht ersetzt. Am einfachsten geht das, indem man in den Rahmen der Lüftungsöffnung mit einem kleinen Bohrer kegelige Vertiefungen "fräst" und dann den Stahldraht im Versuch-und-Irrtum-Prinzip solange kürzt, bis er dort einschnappt, ohne sich noch durchzubiegen.

Im Wageninnern habe ich die Ballastgewichte und deren Verkleidungen entfernt, die Pferde (von Preiser) eingesetzt und ihnen kleine Schnipsel Bleiblech zwischen die Füße geklebt, bis das Gewicht des Wagens wieder auf dem alten Wert war. Unters Dach habe ich ebenfalls eine Lage 0,5 mm-Bleiblech geklebt.

ACHTUNG: Blei ist giftig. Bei der Verarbeitung von Bleiblech solltest Du Handschuhe tragen, mindestens aber häufig die Hände waschen und während der Arbeit nicht essen, trinken oder rauchen. Es empfiehlt sich ferner, das Bleiblech frühzeitig zu lackieren, um den Hautkontakt beim Bauen zu minimieren. ICH ÜBERNEHME KEINE VERANTWORTUNG.

Den Wagenboden und die Innenseiten habe ich dann mit Abtönfarbe braun angemalt und in die noch feuchte Farbe Heu gestreut. Dieses habe ich mit der Schere aus "Schilf" von Busch geschnitten, da mir die angebotenen Streufasern zu gelb waren.

Bau der Viehgatter

Die Gatter habe ich wieder aus Polystyrolprofilen zusammengeschwartet; Holz wäre sicher eine Alternative, die ich beim nächsten Wagen wohl auch ausprobieren werde. Die Konstruktion der Gatter erfolgt "frei Schnauze", schließlich gibt's viele Vorbildfotos und keine zwei Wagen mit gleichen Gattern auf ihnen.

Die Zirkusplakate

...sind meiner Phantasie und meinem Farbtintenstrahldrucker entsprungen. Ich denke, so unrealistisch ist es nicht, daß jemand vom Zirkuspersonal kurzerhand "auf dem kleinen Dienstweg" die DB-Wagen für eine kleine Werbeaktion genutzt haben könnte; jedenfalls ist das ganze ein willkommener Farbtupfer.


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Zuletzt bearbeitet am 6. August 2000