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DB-Triebfahrzeuge der Epoche 3 – Dampfloks

Eine Modellübersicht

Von Andreas Iwanowitsch <andreas@modellbahnfrokler.de>

Baureihe Modell Verbesserung/Umbauidee
01 Altbaukessel

Roco (2-3)
Das Modell ist ziemlich in die Jahre gekommen. Die Sandfallrohre sind am Kessel angeformt, die freistehenden Rohrleitungen sind nicht nur zu dick geraten, sie (und der Umlauf) biegen sich wie Bananen. Der Generator ist ebenfalls zu klobig geraten. Die Proportionen der Lok stimmen aber, das Lokgesicht ist gut getroffen, und man hat den Unterschied der Bauserien (bis 01 100 kleinere Vorlaufräder und einfache Bremsen anstatt Scherenbremsen – Achtung: ab 01 234 handelt es sich um ehemalige 02, die der Vorserien-01 entsprechen!) beachtet. Die Fahreigenschaften sind eher mäßig. Beim Modell der 01 008 ist das Rot der Räder besonders plastikhaft, außerdem stören die messingfarbenen Kesselringe extrem.

Roco hat nun eine Neuauflage herausgebracht (Ausführung mit großen Laufrädern und ohne Schürze). Neu sind der Kardanantrieb mit entsprechend vergrößertem Lok-Tender-Abstand und die Metallräder, unverändert blieb leider der Kessel.

Für die "alte" 01 008: Neulackierung von Rahmen und Fahrwerk in Rot sowie von Kessel und Tender in schwarz. Austausch der klobigen Rohrleitungen und Armaturen gegen Ersatzteile von Märklins neuer 01, inkl. freistehender, richtig geformter Sandfallrohre (angespritzte Sandfallrohre abschleifen). Neue Laternen und Windleitbleche von Weinert sorgen für das richtige Gesicht. Achtung: Der Rahmen hat Aufnahmehülsen für die doppelt abgebremste Variante, d.h. die hinteren Hülsen stehen ungenutzt und optisch extrem störend in die Landschaft, müssen mit dem Seitenschneider entfernt werden. Wenn man es ganz genau nähme, müßte man sogar noch einen schmaleren Schlot anbringen; dies ist aber recht aufwendig, da der Schlot kein separates Steckteil, sondern am Kessel mit angespritzt ist


Rocos 01 059 mit den beschriebenen Verfeinerungen.
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PCM – Precision Craft Models (1-2)
Die Lok ist 2006 ausgeliefert worden, gut, aber nicht perfekt. Die Lampen sind zu groß, die Windleitbleche ein wenig plastikhaft, aber ansonsten ein sehr schön detailliertes Modell. Der Barrenrahmen ist durchbrochen dargestellt.

So schön die Kesseldetaillierung (besonders im Vergleich zur serienmäßigen Rocolok) auch ist, im direkten Vergleich fällt das Fehlen einer Dampfleitung (vom Vorwärmer zum Speisedom) auf – hier sollte das entsprechende Ersatzteil von Märklin eingebaut werden.

Die Räder sind fein detailliert und mit niedrigen Spurkränzen ein erfreulicher Anblick. Die Lok wird von einem Glockenankermotor direkt auf die Treibräder angetrieben, so daß man das Erlebnis einer beim Anfahren schleudernden Schnellzugdampflok nachspielen kann. Im direkten Vergleich laufen Loks mit Tenderantrieb nicht nur besser, sondern haben auch mehr Zugkraft.

Es ist verlockend, sich die 01 von PCM mit Laternen von Weinert vorzustellen. Sowohl PCM als auch Märklin wählten als Vorbild eine Lok mit Ordnungsnummer >101, d.h. mit 1000-mm-Vorlaufrädern und Scherenbremsen.

Märklin/Trix (2)
Auch diese Lok ist 2006 ausgeliefert worden, gewissermaßen als Wegbereiter für den neuen Märklin-Style für Dampfloks – ansehnlich, auf den letzten möglichen Grad der Filigranität zugunsten der Robustheit bewußt verzichtend, mit moderner Antriebstechnik auf die Treibachsen der Lok.

 
01 Neubaukessel

Roco (2)
Wunderschöne Räder, stimmige Optik, hervorragende Fahreigenschaften. Dennoch gibt es gleich zwei Gründe, vernehmlich zu meckern: Der Lok-Tender-Abstand ist durch den Tender-Lok-Kardanantrieb viel zu groß, und der kleine Pickel als Spitzenlicht verhunzt das ansonsten gut gelungene "Gesicht". NBK-01 hatten ein freistehendes Spitzenlicht, obwohl der Flansch zur direkten Anbringung ebenfalls vorhanden ist.

Zur Zugkraft: Es wird gelegentlich empfohlen, bei Roco-Loks mit Tender-Lok-Kardanantrieb zu Gunsten der Laufruhe auf die Kardanwelle zu verzichten und das Zahnrad auszubauen, also quasi auf reinen Tenderantrieb rückzubauen. Aus eigener Erfahrung sei hiervor gewarnt, die Treibräder der Lok leisten einen erheblichen Beitrag zur Zugkraft.

Abhilfe der Mängel schaffen: Kupplungsdeichsel kürzen (s. Ralph Timmermanns Umbaubericht).

Ersatz des "Pickels" durch ein Spitzenlicht von Weinert (Bild).
01 mit Neubaukessel von Roco, verbessert
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Wenn man schon dabei ist (und mit unbeleuchteten Lampen leben kann), sollten auch gleich die Lichtleiter der unteren Lampen samt klobiger Verkleidung entfernt werden (ebenfalls bei Ralph Timmermann beschrieben). Man sollte allerdings wissen, daß die typische, filigrane Strebe, die die Verbindung zwischen vorderer Trittstufe und rechtem Umlauf bildet, dann auch verschwindet. Ich habe sie mit feinen Messingstreifen (war von einem Ätzteil übrig) nachgebildet.

01.10 Kohle / Öl

Roco (1)
Das Modell ist älter als die 01 Nbk (deren Kessel wie beim Vorbild mit dem der 01.10 übereinstimmt). Trotzdem ist (bis auf die Räder) alles besser - der Lok-Tender-Abstand ist schön eng, und das Spitzenlicht ist nicht ganz so verkümmert. Die Fahreigenschaften lassen keinen Anlaß zur Kritik aufkommen. Kleine Unstimmigkeit: Das Modell hat den flachen, weiten Schornstein bekommen, der nur bei einigen Loks ab 1968 montiert wurde - üblich war ein schmaler, hoher Schornstein. Das Modell der 01 1062 ist mit dieser Beschriftung und diesem Schornstein maximal für ein Jahr stimmig.

Update: Die 01.10 Kohle (und Öl – bislang nur mit EpIV-Beschriftung produziert) ist mit Metallrädern und – leider - dem falschen Vorschuh von der 01 Nbk wieder aufgelegt worden. Bei den älteren Auflagen war der Rahmen noch richtig...

 
03

GFN (2)
Die 03 hinterläßt einen zwiespältigen Eindruck. Auf der einen Seite sind da die wunderschönen, filigranen Räder, die fleischmanntypische, hochwertige Verarbeitung und großartige Fahreigenschaften (meine am besten fahrende Dampflok). Andererseits wird die Optik durch lästige Fehler gestört; bedingt durch die Konstruktion des Führerhausbodens ist der Nachläufer zu klein geworden, ebenso liegt die vordere Pufferbohle zu hoch, was wiederum dafür verantwortlich ist, daß die Frontschürze zu flach ist. Die Mängel an der Frontschürze kann man mit einfachen bastlerischen Mitteln praktisch nicht beheben. Was den Nachläufer betrifft, habe ich einen wunderschönen Umbau gesehen, wo die Lok mit Weinerträdern und der kompletten Schleppachse aus dem Weinert-Umbausatz (Roco-01 –> 03) ausgerüstet war.

Ausrüstung mit RP25-Rädern und Schleppachse aus dem Weinert-Umbausatz. Wenn schon, denn schon - dann auch gleich neue Windleitbleche und neue Lampen. Als Variante bietet sich der Austausch der Rauchkammertür gegen die typischere Variante mit tiefliegendem Nummernschild und zwei Griffstangen an. Da Fleischmann das Teil nur gesteckt hat, gestaltet sich der Umbau dankenswerterweise extrem einfach.

Update: Es tut auch der Schleppradsatz von Rocos 03.10. Erfordert einige Zusatzarbeiten: Fräsen an der Unterseite des Führerhauses, um dem größeren Rad das Ausschwenken zu erlauben (das GFN-Führerhaus hat "doppelten Boden", Auffeilen des Achslagers (die Roco-Achse hat geringfügig größeren Durchmesser) und Abschleifen der Nachlauf-Bremsklötze auf das geringstmögliche Maß (Versetzen wäre die eigentlich bessere, aber leider viel aufwendigere Alternative).

Bildteil: Die GFN-03 mit neuer Rauchkammertür, n Windleitblechen und Lampen von Weinert sowie Schleppradsatz von der Roco-03.10, beschriftet als 03 014 vom Bw Trier. Das Original hatte als Ex-Bremerin eine Glocke, die ich irgendwann noch einbauen werde

GFN 03, verbessert

03.10

Roco (1)
Leider nur bis ca. 1959 einsetzbar, da mit Altbaukessel und bereits zurückgelegtem Vorwärmer. Ein traumhaft schönes Supermodell, sowohl in der exotischen blauen Ausführung als auch in schwarz produziert.

Mit dem Kessel von Rocos 41 Nbk müßte sich eine 03.10 mit Neubaukessel eigentlich zurechtfrokeln lassen

03.10

Märklin/Trix
Neuheit 2010, ein optisch durchaus gelungenes Modell, typisch nach neueren Märklin-Dampflokbauprinzipien.

 
10

Rivarossi (3)
Auch wenn immer wieder geschrieben wird, das Modell wäre (wie früher bei Riva üblich) in 1:85 statt in 1:87 gebaut - die Kessellänge stimmt ebenso wie der Achsstand mit Rocos 01.10 überein, auch die anderen Hauptmaße passen (Update: Mittlerweile liegen mir Zeichnungen vor, die die Maßhaltigkeit des Modells bestätigen. Das Vorbild ist halt tatsächlich deutlich höher als die 01.10, und der Tender istmonströs). Die Eleganz des Vorbilds (jaja, darüber kann man sich streiten) kommt jedenfalls perfekt rüber. Räder, Steuerung und angesetzte Details wirken aber sehr plastikspielzeughaft und lassen das Modell gegen zeitgenössische Roco- und Fleischmann-Modelle zweitklassig aussehen. Die Note 3 gibt es aufgrund der unterirdischen Fahreigenschaften - bei der ersten Probefahrt wurden die Haftreifen abgepellt... Update: Mit neuen Haftreifen von Roco geht es einigermaßen, allerdings hakt gelegentlich die Steuerung, so daß die Lok mit blockierten Rädern weitergeschoben wird.

Seit kurzem gibt es Tauschräder und einen Zurüstsatz für den Kessel von Weinert. Schon vor Jahren hat sich Alfred Fordon über die Riva-10 hergemacht und neue Räder sowie eine neue Steuerung eingebaut. Auch dieser Umbau ist für den Hausgebrauch viel zu aufwendig, zumal es die meisten dafür benötigten Teile (unter anderem gab es mal einen geätzten Zierleistensatz!) nicht mehr gibt.

Märklin/Trix
Die 10 von Mätrix macht auf Bildern eigentlich einen recht ordentlichen Eindruck, mir scheint nur, daß der Nachläufer ein wenig zu klein ist. Das Farbfinish ist um Welten besser als bei Rivarossi.

 

Roco
hat die 10 als Neuheit für 2011 angekündigt, man darf gespannt sein.

 
18.3 (bad IVh)

Liliput (2)
Die Konstruktion ist schon etwas älter, aber immer noch ansehnlich.

 

Märklin (2)
Eine durchaus gelungene Umsetzung ins Modell nach den neuen Märklin-Dampflokbauprinzipien, mit märklintypischen Schwächen an der Pufferbohle und den Radsätzen.

 
18.5 (bay S3/6) Fleischmann (1)
Die 18.5 ist auf gleicher konstruktiver Basis wie die 18.6 ausgeführt und genauso exzellent.

 
18.6 (bay. S3/6)

Fleischmann (1)
Perfekte Proportionen, fein detailliert (Innentriebwerk!), hervorragende Fahreigenschaften. Pufferbohle zurüsten und Kolbenstangenschutzrohre montieren, dann bleibt kein Wunsch mehr offen. Alfred Fordon hat sich an der 18.6 ausgetobt und u.a. die charakteristischen Schutzbleche über den Treibrädern angebracht. Dieser Umbau hat (wie fast alles von A.F.) Kleinserienqualität, sprengt aber (ebenso wie fast alles von A.F.) die Möglichkeiten des gewöhnlichen Garagenbastlers.

Von Fa. Schönlebe (?) gibt es neue, schönere Vorlaufräder mit RP25-Profil. Wer das nicht möchte, sollte zumindest als Ersatzteil von Fleischmann Vorlaufräder aus neueren Auflagen beziehen, da hier die Radnabe mehr Vorbild- und weniger Spielzeugeindruck hinterläßt.

23

Roco (2)
Der schon seit Jahrzehnten produzierten 23 mit Mischvorwärmer (zu erkennen an der klobigen Rauchkammerabstützung) hat man 2002 die wesentlich eleganter wirkende Version mit Oberflächenvorwärmer zur Seite gestellt, wodurch sich Weinerts Umbausatz wahrscheinlich deutlich schlechter verkaufen wird. Die Räder der Neuauflage sind nun aus Metall, das Fahrverhalten ist bei beiden Ausführungen nicht besonders, aber mit einem guten Decoder beherrschbar (Motor ohne Schwungmasse). Es empfiehlt sich, die Maschine zu zerlegen und den Umlauf (als ein Teil gespritzt) von unten kräftig an den Kessel zu drücken - die für die Roco-23 typische Umlaufrutschbahn läßt sich somit in etwas Vorbildnahes umwandeln. Leider ist der Rauchkammerträger der OV-Variante nicht durchbrochen, hier kann man vielleicht fräsen oder das Ersatzteil von Weinert einbauen. Am meisten aber wird die Optik bei allen Varianten von dem häßlichen kleinen Pickel, der das Stirnlicht darstellen soll, gestört. Wie sehr dieses Stirnlicht die Optik beeinflußt, sehe ich an der 23 054, die als EpIIIa-Version nur zwei Leuchten hatte und als drittes Spitzenlicht eine (beleuchtete) Weinertlaterne bekommen hat.

Optische Verbesserung:
Weinert-Windleitbleche und -laternen

Bei der Oberflächenvorwärmer-Variante:
Rauchkammerträger umbauen (Weinert 8040 Lokshop 3,97 Euro)

Umbauidee:
Variante mit Mischvorwärmer ohne den kastenförmigen Wasserspeicher unter der Rauchkammer (entspräche Bauzustand ab zweite Hälfte 60er Jahre).

Märklin (2)
Eine weitere neue Dampflok aus Göppingen in mittlerweile gewohnter Ausführung – durchaus schön anzusehen, mit gut getroffenem Gesicht und vermeidbaren, aber auch verschmerzbaren Detailfehlern.

Märklin hat die erste Bauserie dargestellt, d.h. Dach mit Oberlichtern, Kohlenkastenstreben. Könnte daher auch als Ergänzung zu Roco gesehen werden.

 
38.10 (pr. P8) GFN (2-3)
Die P8 von Fleischmann ist schon seit über 20 Jahren erhältlich. Die Proportionen sind gut getroffen, die Detaillierung ist ordentlich, das "Gesicht" der Lok wirkt auf mich aber nicht überzeugend. Das optische Hauptproblem der Lok liegt im Bereich des Rahmenvorschuhs, dies zu ändern ist möglich, aber deutlich mehr als eine Feierabendbastelei.

Das Fahrverhalten der Version mit Wannentender ist (analog) nicht überwältigend, aber akzeptabel; im preußischen Tender hingegen ist der Rundmotor eingebaut, der sich hier wohl aufgrund des Getriebes etwas bockig gebärdet.

Windleitbleche, Rauchkammertür und Leuchten durch Weinertteile ersetzen.

Aufwendiger: Rahmenvorschuh und Pufferbohle ändern.

Märklin/Trix (2)

Obwohl erst 2004 als Neuheit herausgebracht, ist Märklins P8 zwar nicht schlechter, aber auch nicht wirklich besser als sein Pendant von GFN. Bei den ersten Exemplaren war das Führerhaus sichtlich schief eingebaut, ob neuere Chargen den Fehler immer noch haben, ist mir nicht bekannt.

 
39 (pr. P10)

GFN (1-2)
Durch die zu hoch liegende Pufferbohle ist die Frontschürze zu flach ausgefallen, die Lok wirkt auch insgesamt ein ganz klein wenig hochbeinig. Ansonsten ein schönes Modell mit ausgezeichneten Fahreigenschaften und feinster Detaillierung. Es gibt Varianten mit Witte- oder Wagnerblechen sowie preußischem Tender 2'2 T31,5 sowie geschweißtem 2'2' T34.

GFNs P10 hat keine Indusi, die jedoch gegen Ende ihrer Laufbahn (fast?) alle Loks besaßen. Deren Einbau erforderte die Verlegung des rechten Luftbehälters auf den Umlauf. Außerdem gab es auch P10, bei denen die Frontschürze teilweise zurückgeschnitten war.

Märklin (1-2)
Märklin hat die P10 ebenfalls sehr schön auf märklindampfloktypischem, durchaus ansehnlichen Standard ins Modell umgesetzt.

 
41 Altbaukessel

GFN (2)
Die 41 ist beim Vorbild eng verwandt mit der 03, ebenso ist es auch bei Fleischmanns Modellen. Die oben genannten Punkte gelten daher sinngemäß auch hier.

 
41 Neubaukessel

Roco (2)
Dieses Modell ist schon etwas älter; optisch ist es gut gelungen, lediglich der Nummernschildträger an der Rauchkammertür steht unpassend weit vor. Das ließe sich allerdings leicht beheben. Im Jahr 2010 gibt es eine technisch und optisch weitgehend unveränderte Neuauflage.

 
44

Roco (1)
Die 44 in ihrer Neuauflage gefällt durch seidenweichen Lauf und ein schönes Finish (lackierter schwarzer Plastik ist nun mal schöner als durchgefärbter). Das "Gesicht" ist gut getroffen, das Windleitplastik ist sogar recht ansprechend geformt. Bei den Kesselarmaturen wurde allerdings des Guten zuviel getan und die Ausrüstung der ölgefeuerten Maschinen auch an der Kohle-44 angebracht. Die Stirnbeleuchtung ist nicht überzeugend konstruiert, am oberen Stirnlicht kommt kaum noch ein Photon an, während die unteren Lampen schon wie Flutlichtscheinwerfer leuchten (und die Glühlampe durch den Rauchkammerträger hindurchscheint).

Kesselarmaturen berichtigen, evtl. neue Stirnleuchten von Weinert.

Varianten, z.B. ÜK-Führerhaus, geschlossener Schürze oder Scheibenrädern lassen sich durch Ersatzteile aus dem Roco-Fundus leicht verwirklichen. Etwas anspruchsvoller wäre die Variante mit Teilschürze, d.h. nur die äußeren Segmente der Schürze sind übriggeblieben, der Blick auf den Innenzylinder bleibt frei.

Für Hartgesottene wäre noch die Variante mit vorne liegenden Pumpen übrig, die es als Einzelstück bei der DB bis in die Dampflokendzeit geschafft hat...

Märklin (3)
Ein Relikt aus früheren Modellepochen mit Knickrahmen und seitlicher Beule im Stehkessel für den Motor, ansonsten durchaus brauchbare Optik. Gäbe es die Roco nicht, könnte man sich aus der Märklin bestimmt eine brauchbare 44 bauen.

 
50

Roco (1-2)

Rocos 50er ist maßhaltig und läuft seidenweich. Ein wenig von der Vielfalt des Vorbilds hat man auch ins Modell umgesetzt, es gibt drei- und vierdomige Kessel, Schürzen, Normal- und Kabinentender. Störend wirken allenfalls die formal völlig verunglückten Windleitplastiken, deren Schräglage eher zu einer EpIIIa-Maschine passen würde, und die gekröpfte Treibstange. Die verunglückte Form der Windleitbleche erklärt sich zwanglos dadurch, daß man die Bauteile der 44 verwendet hat, die für jene zwar richtig, für die 50er aber falsch sind.

Zwischenzeitlich gab es mehrere Neuauflagen mit Details, die dem Frokler zumindest lange gesuchte Ersatzteile bescheren können, so z.B. ein ÜK-Führerhaus und eine geschlossene Umlaufschürze. Auf eine technische Überarbeitung wartet man bislang vergebens.

2009 hat Roco die Kriegslok der Reihe 52 auf technischer Basis der 50 herausgebracht. Die erste 50er mit 52er Kessel und / oder Wannentender aus dem Hause Roco wird dann nur noch eine Frage der Zeit sein.

An die Hersteller von Zurüstteilen (Weinert im speziellen): Der Mischvorwärmerkasten für die Baureihe 50 würde eine Produktion lohnen...

Optische Aufwertung:
Weinert-Windleitbleche und -Lampen

Varianten:
2-domiger Kessel (Umbau mit Kessel von Gützolds oder (neu) Rocos 52er)
Rauchkammertür ohne Griffstangen (ggf. Weinert)
Rauchkammertür mit einer Griffstange

Variation der Tender, Wannentender (Gützold)

Franco-Crosti-Umbau mit Bausatz von Weinert

Interessant wäre auch eine Version mit Mischvorwärmer und Turbopumpe, gibt es da Möglichkeiten?


Rocos 50 2988 mit einem 52er Kessel von Gützold
Ein Klick aufs Bild führt zur Umbaubeschreibung.


Rocos 50 3074 mit einem Wannentender von Gützold
Ein Klick aufs Bild führt zur Umbaubeschreibung.


Rocos 50 267 mit neuen Windleitblechen, Griffstangen an der Rauchkammertür und neuen Laternen von Weinert.
Ein Klick aufs Bild öffnet eine größere Ansicht.

Märklin (3)
Wie die 44 hat Märklin auch die 50er schon recht früh ins Modell umgesetzt, und das für die damalige Zeit nicht schlecht. Die aktuellen Auflagen sind – wie die 44er – durchaus ansehnlich.

 

GFN (4)
1967 ein Traummodell im Maßstab 1:85. Leitungen und Armaturen sind nur angespritzt. Die Version mit Wannentender hat ihren Tender von der P8 aus gleichem Hause geerbt, die allerdings in 1:87 ausgeführt ist.

 
54.3 (bay G3/4H) GFN (1)
Perfekte Umsetzung ins Modell.

 
55.25 (pr. G8.1) GFN (1)
Die Neuauflage (nun auch schon ein paar Jahre alt...) ist maßhaltig und optisch überzeugend. Antrieb über Rundmotor im Tender.

 

Märklin (1-2)
Ordentliche Umsetzung mit Glockenankerantrieb in der Lok.

 
56.2

Liliput (Ankündigung!)
Endlich, so möchte man sagen. Der erste Großserienhersteller wagt sich an das in den letzten Jahren wohl am häufigsten gewünschte Dampflokmodell. Das ist mir die Aufnahme in diese Liste wert.

 
57 (pr. G10)

Roco
Von den Proportionen her stimmig, aber von der Gestaltung der Räder her nicht mehr zeitgemäß. Update: Es gab 2009 eine ansonsten unveränderte Neuauflage mit Metallrädern.

 
64

GFN (3)
1972 das Lokmodell des Jahres, eines der ersten GFN-Lokmodelle in 1:87. Damit ist aber das Gute schon gesagt. Detaillierung und Fahreigenschaften können heutigen Ansprüchen nicht mehr genügen.

 

Roco (1)
Neukonstruktion aus dem Jahr 2006, optisch und technisch auf dem aktuellen Stand, kritikwürdig allenfalls die sehr hohen Spurkränze von Vor- und Nachlaufachse und das fehlende Schutzblech über dem Vorläufer.

Das Öffnen des Lokgehäuses zwecks Decodereinbau erfordert starke Nerven. Die Fahreigenschaften nach der Digitalisierung sind ausgezeichnet.

Ergänzung Frank Wieduwilt:
Die Lok gewinnt ungemein durch den Austausch mindestens der Vor- und Nachläufer durch Radsätze mit RP25-Profil.

65

GFN (2)
Wunderschön detailliertes Modell. Die Pufferbohle ist ein wenig zu flach, das kann man aber mit einem Weinert-Ersatzteil beheben.

Der alte Rundmotor zeigt sich in der 65er von seiner besten Seite. Man erkennt ihn am Geräusch, nicht aber an den Fahreigenschaften – langsames, weiches Anfahren und Anhalten schafft die Konstruktion ebensogut wie neue Rocoloks.

Von Weinert gibt es einen Umbausatz, um eine Lok der ersten Bauserie mit Oberflächenvorwärmer zu bauen.

66

Lenz (1)
Detaillierung und Fahreigenschaften des Modells werden allgemein gelobt, bemängelt wird lediglich der zu plastikhaft geratene Rotton der Räder.

 
70.0 (bay Pt 2/3)

Fleischmann (1)
Perfekte Umsetzung ins Modell.

 
74.4 (pr T12)

Roco
Das Modell ist etwas betagter und im Bereich des Stehkessels falsch proportioniert, um den Motor unterzubringen. Eine Neuauflage aus dem Jahr 2009 weist diese Schwäche nicht mehr auf.

 

Trix
Trix hat die T12 als Einfachmodell herausgebracht, das zumindest in den Proportionen korrekt ist.

 
75.0 (württ T5)

Brawa (1)
Perfekte Umsetzung ins Modell zu entsprechendem Preis.

 
75.4 (bad. VIc)

Liliput (1)
In der Neuauflage ausgezeichnete Umsetzung ins Modell.

 
78 (pr. T18)

GFN (2)
Wunderschön detailliertes Modell, Antrieb durch Rundmotor.

 
80

Roco
Ein Uraltmodell, noch dazu ein typisches Anfangspackungsmodell, aber wohl wenigstens maßstäblich.

 
81

Fleischmann (1)
Neuheit 2002, optisch und technisch perfekt.

 
82

Piko
Stimmige Proportionen, brauchbarer Detaillierungsgrad (es fehlen einige Armaturen), allerdings sehr plastikhafte Optik.

 
86

GFN (2)
Wunderschön detailliertes Modell, durch den antiquierten Rundmotor aber weniger schöne Fahreigenschaften. Prinzipiell ist der Rundmotor ja in der Lage, zeitgemäße Fahreigenschaften abzuliefern (siehe BR 65), wenn aber das Getriebe ebenfalls hakelig ist, geht es nicht ohne Anfahrrucke ab.

Ergänzung Frank Wieduwilt:
Der Umbau auf Faulhaber-Motor ist unbedingt zu empfehlen, er verschafft der Lok die zu ihrem Äußeren passenden Fahreigenschaften.
Optisch lässt sich das Modell mit Laternen und Pumpen von Weinert aufwerten. Eine interessante Variante, die Fleischmann bisher nicht anbietet, wäre die 86 mit dem Kriegsführerhaus, bei dem das vordere Führerstandsfenster verschlossen war.


86 698 von GFN mit den beschriebenen Verfeinerungen.
Ein Klick auf das Bild führt zum Umbaubericht.

91.3 (pr T9.3)

Fleischmann
Fein detailliertes und maßstäbliches Modell mit exzellenten Fahreigenschaften.

 
92.2 (bad Xb)

Liliput (1)
Die für Karlsruhe und Mannheim in prä-V60-Zeiten typische Rangierlok. Hervorragende Umsetzung des Vorbilds durch Liliput.

 
92.5 (pr T13)

Trix
Mit handwerklichem Geschick und viel Zeit läßt sich daraus ein richtig schönes Modell machen, siehe Umbaubericht im MIBA-Sonderheft "Dampflokomotiven". Unbehandelt ist die Trix-Lok wohl eher abschreckend.

 
93.5 (pr. T14.1)

Roco (1-2)
Fahreigenschaften nicht perfekt, aber auch nicht schlecht. Die Spurkränze der Räder sind gerade so groß geraten, daß sie auch unempfindlichere Seelen stören und einen Kontrast zum ausgezeichnet detaillierten Rest der Lok bieten.

Digital geben die Fahreigenschaften keinen Anlaß zur Klage.

Der Umbau auf RP25-Radsätze geht bei dieser Lok dank eines Umbausatzes von Weinert recht schnell vonstatten.


Die 93.5 von Roco mit feinen Radsätzen von Weinert.
Ein Klick auf das Bild führt zum Umbaubericht.

94.5 (pr. T16.1)

GFN (2)
Der enge Achsstand des Vorbilds läßt sich mit Normrädern aufgrund der hohen Spurkränze nicht in H0 nachbilden (geht nicht mal mit RP25), daher mußte man bei der Konstruktion des Fahrwerks Kompromisse bei Achsstand und Raddurchmesser eingehen. Ansonsten ist die Fleischmann-94 aber immer noch ein schönes Modell.

Für den Antrieb sorgt auch hier der bekannte Rundmotor.

 

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Zuletzt bearbeitet am 17. Januar 2011   Technische Probleme? Mail an Webmaster