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Idee und Umsetzung: Edgar Schimetschka edgar_r_schimetschka@hotmail.com
Was gehört, außer vielleicht bei einer frühen Epoche I – Anlage oder der Wangerooger Inselbahn, eigentlich zwingend zu jeder Anlage? Richtig, das segensreiche Wirken von Carl Benz und Gottlieb Daimler: Autos aller Kaliber; PKW, LKW, Traktoren .... . Aus meiner, zweifellos völlig voreingenommenen, Eisenbahnersicht stellen Straßenfahrzeuge ein zwar wichtiges, aber eben doch nur Zubehör dar. Man kann das anders sehen: im Miniatur-Wunderland in Hamburg stehlen zweifellos die leuchtenden, blinkenden und wild durch die Gegend fahrenden LKW und Blaulichtfahrzeuge den Zügen glatt die Schau – man kann es an der Reaktion des Publikums gut nachvollziehen. Bei mir sollen Autos nur dekorativ rumstehen und die Anlage realistisch aussehen lassen. Also: kein Licht, keine gelenkten Vorderachsen und kein wildes Herumkurven. Wer das machen möchte kann sich in Hamburg schlau machen lassen wie so was geht.
Als Ha-Nuller ist
man eigentlich in einer komfortablen Position: man gehe in einen gut
sortierten Laden – oder dessen virtuelles Gegenstück
e__y – und kaufe. Es gibt fast nichts, was man nicht kriegen
kann, jedenfalls für Epochen III und folgende. Für
Epoche II gibt es unendlich wertvolle Fahrzeug- und
Herstellerübersichten bei Thomas Nosske http://www.fh-merseburg.de/~nosske/EpocheII,
auch bei Andreas Lange (www.rbd-breslau.de kann man sich
schlau machen. Für Epoche I wird’s, zugegeben,
schwierig. Weiterhelfen kann da evtl. die Arbeitsgemeinschaft
Länderbahn http://www.lbforum.com
oder http://www.modellbahnstudio-thueringen.de.
Aber:
'man gehe und kaufe' zeugt nicht eben von wahrem Sportsgeist
– eines Froklers zumal – und außerdem
sind die Preise unserer lieben Hersteller von A wie AWM bis W wie
Wiking dazu angetan, einem Schwaben und seinem Geldbeutel die
Tränen in die Augen zu treiben. Gut einen Euro kann man
rechnen für jedes Gramm Spritzgußmasse –
das muss doch, zum Teufel, auch billiger gehen? Es geht – und
Spaß bringt’s obendrein.
Also,
gleich vorneweg einen kalten Guß auf die Frokel-Begeisterung:
was PKW anbetrifft, da fällt mir absolut keine gangbare
Alternative zur Beschaffung vom eben jenen Herstellern ein. [Manchmal
überholt das Leben doch das Schreiben in schönster
Weise: Neuerdings offeriert eine überregional bekannte
Brauerei aus Oberfranken Zugabe-PKW, die jeden Epoche III-Fan
Appetitfäden ziehen lassen – und 'nen Kasten Bier
gibt’s noch dazu...] Es gibt zwar ganz nette
‚Autochen‘ in manchem Supermarkt als Mitbringsel
für die lieben Kleinen, aber das hat mit Maßstab, ja
oft noch nicht mal mit Modellähnlichkeit nix zu tun. Das sieht
nicht nur nach Kinderkram aus – das ist auch welcher...
Aaaber:
Zumindest LKW bekommt man, mit Findigkeit und
Hartnäckigkeit, deutlich günstiger als Werbebeigaben
für fast alles heutzutage: 4 Pakete Nudeln plus 'Truckzugabe',
1 Kasten Bier plus 'historischem Brauerei-LKW', Werbe-LKW von EDEKA und
für Toilettenpapier... . Aber Vorsicht: nicht alles ist
H0-kompatibel. Man findet häufig Fahrzeuge, die in etwa dem
Maßstab 1:80 entsprechen, bei älteren, v. a.
ausländischen, Vorbildern nachempfundenen Fahrzeugen trifft
man auch 1:72 an (verbreitet auch bei eher militärischen
Fahrzeugen); ein Kaugummi-Hersteller bot letzthin eine Werbepackung mit
einem sehr schönen Epoche II – Lkw an, aber leider
im Maßstab 1:64, also Baugröße S. Hier
habe ich 2 Tips anzubieten: bei aktuellen LKW kann man sich gut an der
Größe der Räder orientieren: die
Standardräder großer LKW (385R80/22,5 oder
315R65/22,5) entsprechen in H0 ca. 11 mm Ø, alles was
größere Räder hat ist mit Vorsicht zu
genießen. Bei historischen LKW, also Epoche III, empfiehlt es
sich, ein ähnliches Fahrzeug der entsprechenden Epoche und mit
gesicherter Maßstabstreue dabei zu haben und so nahe wie
möglich neben das Objekt der Begierde zu halten. Das
menschliche Auge ist zwar erbärmlich schlecht im
Schätzen absoluter Maße, aber schon relative
Größenabweichungen von nur 3 % können im
direkten Vergleich erkannt werden. (Das ist, im Übrigen, der
gewichtigste Einwand gegen die Maßstabs- und
Längenverkürzungspanscherei, der sich unsere
Modellbahnhersteller bis heute immer noch schuldig machen.)
Ich habe mir, für erste Fingerübungen, bei einem lokalen Billigmarkt ein halbes Dutzend Werbe-LKW für je 1,- Euro zugelegt. Da kann man, wenn mal was danebengeht, auch mal was verpfuschen ohne dass das Sparschwein weint. Die Dinger sind 'made in China' und in typischer Gemischtbauweise ausgeführt: Führerhaus Metalldruckguß, der Rest Thermoplaste. Zum Teil verschraubt (mir sehr sympathisch!), zum Teil verzapft und durch Anschmelzen 'verklebt'. Zugegeben, wenn das gute Stück frisch aus dem Blister befreit so dasteht sieht man schon eine gewisse Entfeinerung im Vergleich zu einem 25 mal so teuren herpa-Sattelschlepper. Deshalb also: frisch ans Werk!
Bild 1: Ein unbehandeltes Werbemodell.
Was in einem Abend zu schaffen ist und jedem Werbe-LKW gut zu Gesicht steht.
Dank der Verschraubung in Nullkommanix zerlegt, werden erst mal die Innereien der Fahrerkabine mit ein wenig Farbe aufgehübscht: Sitze, Lenkrad, Armaturenkonsole und Ablagen. Sehr schön macht sich allemal ein passend in den Fahrersitz geschnitzter 'halber' Fahrer.
Im günstigen Fall gar nicht vorhanden; wenn aber doch, dann garantiert in Form eines warzenartigen Auswuchses angegossen. Dann hilft nur Trennschleifer und Gottvertrauen: weg damit, so glatt wie machbar; erforderlichenfalls anschließend Loch zu spachteln (dann dauert es länger als 1 Abend: die Spachtelmasse muß gut durchtrocknen und danach nachgeschliffen, evtl. nachgespachtelt werden). Danach mit 0,6er Bohrer und ruhiger Hand: Loch bohren in die Ecksäule, auf Höhe der Unterkante Seitenfenster oder knapp unterhalb. Und zwar, wohlgemerkt, links UND rechts! Ist Vorschrift bei LKW. Einsetzen der Spiegel und mit Sekundenkleber festmachen. Die gibt’s als Zurüstteile z. B. von herpa, ca. ein Dutzend für ca. 5 Euro. Oder für Pfennige aus passend gebogenem 0,4er Federstahl (nehme ich lieber als Messingdraht, läßt sich besser verarbeiten und bleibt in Form) und einer Winzigkeit passend geschnittener dicker Alu-Folie, z. B. von einer Grillschale. Zusammengeklebt mit Sekundenkleber, Vorderseite wird danach noch mattschwarz gestrichen, Rückseite glänzt von alleine silbrig – fertig!
Bild 2: Hier sind Rückspiegel montiert und die Blinker orangefarben ausgelegt.
Hier haben nahezu alle LKW heutzutage einen an der Kabinenrückwand hoch geführten, mehr oder weniger seltsam geformten mattschwarzen Plastikrüssel, der von halb hoch oder aus Dachhöhe dem Motor die Luft zuführt. Selten ist das Teil als Spritzling angesetzt, häufig irgendwie im Halbrelief angedeutet, oft genug schlicht weggelassen. Dann heißt es: selber frokeln. Bewährt hat sich schwarzer dicker Zeichenkarton, in etwa frei Daumen zugeschnitten und angeklebt. Empfehlung: mal samstags über einen großen Autohof an der Autobahn schlendern und am Besten den Fotoapparat mitnehmen!
Schlimm sehen sie ja aus, die Felgen an den Werbe-LKW: messing- oder silberglänzend und mit recht ins Auge fallenden Drahtachsen. Aber das läßt sich mit ein wenig matter, am besten leicht 'angeschmutzter' Farbe schnell korrigieren. Die Unterseite der LKW wie auch der Hänger oder Auflieger ist meist relativ schlicht gehalten: bisweilen einfach glatt (wo nix ist, ist jedenfalls nix Verkehrtes...), bisweilen einiges gut gemeintes im Relief angespritzt. Ich sehe das ganz pragmatisch: nur das was von der Seite her gut sichtbar ist wird angebracht, etwa Bremskeile (schön gelb oder gelborange anmalen!), Holz- oder PS-Klötze, die Stau- oder Werkzeugkästen vorstellen und, ganz wichtig: ein echtes Reserverad: bei dem günstigen Preis wird einfach ein LKW geschlachtet: schon hat man Reserveräder für einen ganzen Fuhrpark! Danach, ganz wichtig: viel matte, dunkle und 'angeschmutzte' Farbe auf die Unterseite.
Bild 3: Die Reifen sind mattiert, die Unterseite bemalt.
Es gibt ja Sammler und Bastler, die ganz vernarrt in phantasievoll bemalte, hoch glänzende und mit Metallic-Effekt gestaltete Show-Trucks sind. Nur: wenn ich auf der Autobahn unterwegs bin sehe ich eigentlich nur relativ mattfarbene LKW. Arbeitsgeräte eben. Drum nehme ich auch matte Farben und – jedenfalls bislang – nur Pinsel, keine Spritzpistole.
Es empfiehlt sich, die Innenkanten der Fensteröffnungen schwarz oder silberfarben anzulegen: das imitiert die Einfassungen der Scheiben aus Gummi bzw. mit Chromleisten recht gut und kaschiert die panzerplattendicke Materialstärke der Kabine.
Mit der Gestaltung der Scheinwerfer und Blinkleuchten bin ich noch nicht zufrieden: farbliche Andeutung in Silber bzw. Gelborange und Rot allein gefällt mir nicht so richtig. Werde demnächst mal mit 'Modellwasser' versuchen, ob man damit die Scheinwerfergläser imitiert bekommt. Es folgen, zum Abschluß:
Kann man alles kaufen. Nur: an ein Ein-Euro-Fahrzeug Ausstattungs- und Zurüstteile für 10 Euro hinhängen bzw. hinkleben leuchtet mir nicht so richtig ein... Aber mit PC, Drucker und geeignetem Papier in Fotoqualität kriegt man jedes Schild hin. Vorgeschriebene Abmessungen lassen sich mit etwas Findigkeit im Internet heraus finden, mit etwas Glück findet man sogar fix-fertige Vorlagen!
Bild 4: Hier sieht man sehr schön die selbst gemachten Nummernschilder.
Klar, die Werbeonkels bringen am liebsten Sattelschlepper mit Kastenauflieger unters Volk, mit großen glatten Seitenwänden wo viel tolle Werbung drauf passt. Na und? Mit Trennschleifer und Gottvertrauen ist aus einem Kastenauflieger ruck-zuck ein Pritschenauflieger gemacht. Fehlt noch geeignete Ladung. Rohre z. B., Baustahlmatten ... Bei mir wurden es drei Stapel Schalungspaneele, 2 x 4 m, etwa 1 ½ Zoll dick.
Bild 5: Dieser LKW trägt eine selbst gebaute Bretterladung.
Ach ja: es fahren auch nicht nur die langweiligen Dreiachser umeinander: es gibt durchaus auch Auflieger mit zwei Achsen und Zwillingsbereifung – wie gesagt: durch das Schlachten des einen LKW sind genug Achsen und Räder verfügbar...
Sattelzüge der großen Discountmärkte und Handelsketten brauchen zwar viel Stauraum, haben aber im Allgemeinen ein geringeres Ladungsgewicht. Deshalb sieht man an ihnen häufig nur zwei Achsen mit Einzelbereifung. Ich habe mir ein Vorbild ausgeguckt das die Achsen eng beieinander hat; es gibt ähnliche Auflieger auch mit weiter auseinander gestellten Achsen. Wichtig ist jedoch hinten dran eine Hubplatform. Die ist aus 0,5er PS, zwei Stückchen schräg zurecht gefeilter Balsaleisten und passend abgelängten Zahnstochern (!!) in Nu gefrokelt. Farbe dran, Schilder wie gehabt – fertig.
Bild 6: Der vordere Auflieger ist nur noch zweiachsig.
Das nächste Stück sollte ein Transporter einer Möbelfabrik werden, der logischerweise noch weniger Ladungsgewicht transportiert und deshalb nur eine Achse mit Zwillingsbereifung aufweist. Die Flotte eines Küchenmöbelherstellers fiel mir häufiger schon mal auf der Autobahn auf und, was ganz praktisch ist: die seitliche Beschriftung ist relativ einfach abzukupfern, da nur zweifarbig und ohne grafische Kinkerlitzchen.
Bild 7: Transporter einer Möbelfabrik mit einachsigem
Auflieger.
Die einzelne Zwillingsachse ist schnell montiert schwieriger gestaltete sich
die Suche nach einem passenden, beinahe halbkreisförmigen Kotflügel.
Fündig wurde ich im Baumarkt, Abteilung Heizungsrohre und Fittings:
ein handelsübliches Kupferrohr, 15x1 mm, passt genau. (Die
Materialstärke von umgerechnet fast 9 cm fällt nicht weiter auf,
denn die Kotflügel beim Vorbild sind an der Vorderkante ca. 10 cm Richtung
Radnabe eingezogen. Dass meine "Panzerplatten"-Kotflügel nach innen nicht
dünner werden, sieht zwischen Reifen und Blech selbst ein scharfäugiger
Kritiker nicht!) Das Heizungsrohr gab es nur in 250 cm Länge somit habe
ich noch Material für die Kotflügel von 167 Sattelaufliegern und dazuhin
noch für drei Rmms Großrohre als Ladung...
Dem Auflieger habe ich eine Rückwand mit Türimitation aus 0,8er
Ms-Winkelprofil und Zuhaltungen aus 0,4er Federstahl verpasst. Die Scharniere
und Verschlußlaschen sind einfach kleine Stückchen silberfarbigen
Schokoladenpapiers. Beim Kennzeichen ist mir ein Druckfehler unterlaufen:
es müßte korrekt GT- ....... lauten anstelle von GE- .... .
Bild 8: Der Möbelauflieger von hinten.
Insgesamt kann man sehr schön ausprobieren, was geht und was im Modell glaubhaft darstellbar ist; es ist praktisch alles vorbildgerecht: auf den Straßen fährt soviel herum, dass sich für alles ein Vorbild findet. Und Zehntel-Millimeter-Fanatiker haben keine Chance zu monieren, dieser oder jener LKW sei so nicht modellgetreu.
Fahrzeuge aus den 50ern und frühen 60ern bekommt man schon öfter mal als Werbefahrzeuge. Hier erweist es sich dann als zweckmäßig, ein schlaues Buch zur Hand zu haben, in dem man Fotos und Baudaten nachsehen kann wer hat denn an diese Jahre noch verläßliche eigene Erinnerung? Was der Carstens dem Güterwagen, ist der Oswald dem LKW. Oder einer der x Bildbände von Paulitz.
Zwei Daten sind dabei ganz wichtig: bis 1953 waren LKW-Züge mit zwei Hängern zulässig und bis zu diesem Jahr mussten LKW mit Hänger hinten dran oben auf dem Führerhaus ein gelbes, oft weiß oder schwarz umrandetes Dreieck führen das bei Dunkelheit beleuchtet war (war kein Hänger dran, wurde das Ding waagrecht geklappt). Und im Jahr 1956 änderte sich das Aussehen der Nummernschilder total: von den Besatzungszonen-Kennzeichen (Weiße bzw. silberfarbene Ziffern und Buchstaben auf schwarzem Untergrund) zu den vertrauten Kennzeichen mit schwarz auf weiß.
Langhauber-LKW hatten in jener Zeit praktisch alle die bekannten Peilstangen,
entweder auf den Kotflügeln angebracht oder außen an den Stoßfängern.
Herpa hat solche an den beiden neuen alten LKW dieses Jahr angespritzt aber
hier zeigen sich denn doch die Grenzen der Spritzgusstechnik: die Dinger sind
einen knappen mm dick dünner geht aus mechanischen Gründen
nicht. Nur, 0,9 mm in H0 entsprechen eben rund 8 cm in Vorbildgröße:
das sind keine Peilstangen sondern Rohre für Feuerlöschanlagen ...
Da gibt es nur eines: runter damit, 0,6er Bohrer her und 0,4er Federstahl
einsetzen. Das sind dann wenigstens "nur" noch 1 ½-zöllige Rohre!
Wegen der schönen Kugeln oben drauf braucht man übrigens auch keine
große Verrenkungen machen: die waren in natura höchstens 4 bis 4 ½
cm groß: da reicht ein winziger Tropfen Farbe oben an den Federstahl-Peilstab.
Wie schön diese dünnen Peilstangen im Vergleich zu den plumpen
angegossenen Teilen wirken, zeigt ein Foto: links ein rosafarbener Büssing
mit Besatzungszonen-Kennzeichen, dünnen und gebogenen(!!) Peilstangen,
Anhänger-Dreieck (der Hänger fehlt auf dem Foto) und
nachgerüsteten Spiegeln, rechts auch ein Büssing, hier mit Kofferaufbau
und noch unbehandelt, mit angegossenen "Rückspiegel-Ohren" und so
scheußlich plumpen Peil"stangen" dass es gut tut dass man sie im Foto vor
den ebenfalls schwarzen Kotflügeln kaum sieht.
Bild 9: 2x Büssing, blau vor, beige nach dem
Schänheitschirurgen.
Auch waren die Scheibenwischer an LKW früher sehr viel spartanischere Vorrichtungen als die Wischer-Apparate heutzutage: einfache, meist völlig gerade Wischerarme keine aufwendigen Parallelogramm-Führungen wie + heute üblich bewegten relativ kurze Wischerblätter auf einem kleinen Kreissektor hin und her; im Endeffekt hatten Fahren und Beifahrer bei Sauwetter nur ziemlich kleine Sichtlücken. Häufig waren die Wischermotoren oberhalb der Frontscheibe angebracht und die Wischerarme zeigten nach unten. Problem bei der Nachbildung: zum Aufmalen sind die Wischer zu fein. Selbst mit Pinsel Stärke 00 wird das nichts. Ich stelle deshalb die Wischer mit kurzen Stücken 0,4er Federstahl dar. Man kann ihn aber nicht aufkleben, es gibt keinen Kleber, der infolge seines Gehalts an Lösungsmitteln die Scheiben nicht sofort blind anlaufen ließe. Selbst die Profibastler vom LOXX in Berlin haben mir keinen Kleber nennen können, der das Acrylglas nicht sofort anlaufen ließe. Deshalb klemme ich die Drahtstückchen einfach zwischen dem Führerhaus-Gußteil und dem Acrylglas fest. Sie werden ja nicht groß mechanisch belastet da reicht das schon.
Bild 11: Vier LKW nach älteren Vorbildern.
Langhauber-LKW hatten in jener Zeit praktisch alle die bekannten Peilstangen, entweder auf den Kotflügeln angebracht oder außen an den Stoßfängern. Herpa hat solche an den beiden neuen alten LKW dieses Jahr angespritzt – aber hier zeigen sich denn doch die Grenzen der Spritzgußtechnik: die Dinger sind einen knappen mm dick – dünner geht aus mechanischen Gründen nicht. Nur, 0,9 mm in H0 entsprechen eben rund 8 cm in Vorbildgröße: das sind keine Peilstangen sondern Rohre für Feuerlöschanlagen ... Da gibt es nur eines: runter damit, 0,6er Bohrer her und 0,4er Federstahl einsetzen. Das sind dann wenigstens 'nur' noch 1 ½-zöllige Rohre! Wegen der schönen Kugeln oben drauf braucht man übrigens auch keine große Verrenkungen machen: die waren in natura höchstens 4 bis 4 ½ cm groß: da reicht ein winziger Tropfen Farbe oben an den Federstahl-Peilstab.
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Zuletzt bearbeitet am 18. August 2005 | Technische Probleme? Mail an Webmaster |