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DB-Triebfahrzeuge der Epoche 3 – Dieselloks

Eine Modellübersicht

Von Andreas Iwanowitsch <andreas@modellbahnfrokler.de>

Baureihe

Modell

Verbesserung/Umbauidee

Köf II

Brawa

Der Winzling ist ansprechend geformt und gut detailliert. Nun gibt es eine Neuauflage mit funktionsfähiger Beleuchtung und Normschacht, was der Optik nicht unbedingt zuträglich war; ob das quadratische Loch im Kühlergrill der Neuauflage vorbildgerecht ist, entzieht sich (nicht nur) meiner Kenntnis. Die Stromabnahme ist ein Schwachpunkt, selbst bei frisch gereinigten Schienen geht es nicht ohne Stocken.

Auf Bildern der frühen Epoche III sieht man häufig rote Köf II mit gelben Pufferbohlen, an den Ecken mit schwarzen Warnstreifen auf gelbem Grund. Eine durchaus attraktive Farbvariante, die bislang noch nicht ins Modell umgesetzt wurde.

Köf III

Roco (1)

Rocos Köf glänzt durch hervorragende Fahreigenschaften und gibt auch in punkto Optik kaum Anlaß zur Kritik. Freistehende Griffstangen könnten die Optik noch weiter verbessern.

Digital sind die Fahreigenschaften trotz der guten Stromabnahme kaum beherrschbar, da die Lok für ICE-Tempo übersetzt ist. Abhilfe schafft der Ersatz der serienmäßigen Getriebeschnecke durch das Bauteil von Glasmachers, das durch die doppelte Steigung die Höchstgeschwindigkeit um die Hälfte reduziert. Nun sind langsame, weiche Rangiervorgänge wesentlich besser möglich.

Es wird gelegentlich bemängelt, daß das Roco-Modell Verschleißpufferbohlen hat. Die mir bekannten Vorbildfotos (allerdings neueren Datums) zeigen die Loks der entsprechenden Nummernkreise alle mit Verschleißpufferbohlen, aber das kann natürlich irgendwann nachgerüstet worden sein.

Austausch der Getriebeschnecke durch das Glasmachers-Ersatzteil. Zeitaufwand: 5 min (alte Schnecke abziehen, neue mit mitgeliefertem Loctite-Kleber ankleben).

V20

Lima

Es gilt das bei der V36 gesagte, nur daß die Fahreigenschaften wesentlich schlechter sind.


V36

Lima (2)

Besser als ihr Ruf. So viele Teile sind bis jetzt gar nicht abgefallen (nur eine Lampe), die Fahreigenschaften sind ganz ordentlich, die Proportionen stimmen und die Detaillierung ist auch ok. Das Gerücht hält sich hartnäckig, daß Lima die V36 (und die V20) von Weinert abgeformt hat und deshalb Maßstab und Detaillierung so gut sind. Offensichtlich wurde beim Weinert-"Vorbild" das Dach falsch herum montiert, so daß alle Inkarnationen der Lima-V36 ebenfalls das Dach falsch herum tragen.


Roco (2)

Der nächste Versuch, eine V36 auf die Modellbahnergleise zu bekommen, ohne größere konzeptionelle Fehler, aber auch ohne Glanzlichter.


V36.4

Lenz

Die Nachbauserie unterscheidet sich von der V36.2 durch den längeren Achsstand.
Detaillierung und Fahreigenschaften sind ausgezeichnet, es kursiert aber das Gerücht, daß das Fahrgestell und die Aufbauten gegenüber dem Vorbild leicht verschoben sind. So richtig nachgewiesen werden konnte dies aber selbst von V36-Experten bislang nicht.


V60

Roco (1)

Bis auf die falsche Dachfarbgebung (betongrau statt weißaluminium) perfekte Wiedergabe des Vorbilds mit guten Fahreigenschaften. Einige der angesteckten Griffstangen aus Plastik neigen ziemlich zum Durchbiegen. Ersatzgriffstangen rechtzeitig bunkern bzw. durch Draht ersetzen. Problematisch sind die "Rückstellfedern" für die Kupplungen, einfache Bronzeblechchen, die sich, nachdem sie einmal draußen sind (das geht beim Öffnen des Gehäuses zwecks Decodereinbau sehr leicht), nur widerwillig wieder in ihre Position bringen lassen und dabei auch gerne ihre Federwirkung verlieren.

Achtung: Seit 2009 gibt es Neuauflage, die zwar eine Decoderschnittstelle als Pluspunkt zu bieten hat, bei der aber dafär im Fahrwerksbereich auf die Federung der mittleren Achse verzichtet wurde. Dafür ist die Position und Größe des aufgedruckten DB-Kekses endlich einer Maschine im Lieferzustand angemessen.

Opt. Verbesserung:
Dach lackieren (weißaluminium).
Bei Ablieferung waren die Haltegriffe an den Rangiertritten cremefarbig gestrichen, die Tritte selbst glänzten im Neuzustand noch silbrig. Mit Pinsel und Farbe läßt sich das in wenigen Minuten nachbessern und sieht großartig aus.
Bei der ersten HU wurden alle Griffstangen purpurrot gestrichen, die auffälligen gelb/schwarzen Streifen an den Stirnseiten wurden nicht mehr angebracht. Eine Maschine mit niedriger Ordnungsnummer ist in diesem für die frühe EpIV typischen Zustand auch mit Epoche-III-Beschriftung vorbildgerecht. Auch diese Variante läßt sich mit vertretbarem Aufwand umsetzen.

Fleischmann

Ein Produkt aus Fleischmanns 1:85-Ära. Vom Maßstab abgesehen kann das fein gravierte Gehäuse zwar noch mit Rocos Modell mithalten, undetailliertes Fahrwerk und angespritzte Griffstangen lassen es aber ziemlich alt aussehen. Und dann ist da noch der Motor, der das komplette Führerhaus ausfüllt...


Märklin

Das Modell ist ganz ordentlich, das Aussehen leidet aber durch die grobmotorikertauglichen Griffstangen.


V65

Roco

Optisch ansprechend (von durchbiegenden Griffstangen abgesehen), wobei es aufgrund des Antriebskonzepts unter Einbeziehung der Kuppelstangen bei einigen Fahrzeugen ein Ruckelproblen gibt.


Kato

Die V65 gab es auch mal von Kato; vom optischen Eindruck und der Detaillierung gibt es nichts zu kritisieren.


V80

Roco

Optisch perfekt, ausgezeichnete Fahreigenschaften.


V100.10

Roco (1)

Ein perfektes Modell mit ebenso perfekten Fahreigenschaften. Die Griffstangen am Umlauf sind nur angespritzt, aber so geschickt geformt, daß zumindest bei mir nicht der Wunsch nach freistehenden Griffstangen aufkommt. Auch hier sollte man sich einen Satz Aufstiegstritte als Ersatzteil zurechtlegen, da sie leicht verbiegen.

Opt. Verbesserung:

Lackieren der (als Zurüstteil anzusetzenden) Rangierertritte (Trittflächen silber, Haltegriffe purpurrot), der Haltegriffe an der Führerstandtür und der Abgashutze für den Hilfsdiesel (purpurrot)

Ergänzung Frank Wieduwilt:
Bei der V 100 und noch mehr bei der V 80 sind die Radscheiben in der Seitenansicht sehr gut zu erkennen. Ein Umbau auf Radsätze mit RP25-Profil verbessert das Aussehen der Lok ungemein:


Rocos V 100.10 mit feinen Rädern.
Ein Klick auf das Bild führt zum Umbaubericht. .


Märklin und Fleischmann bieten Pseudo-V100.10 auf Basis ihrer V100.20. Als Spielzeug akzeptabel, als Modell nicht.


V100.20

Märklin

Das Modell ist so alt wie das Vorbild (40 Jahre), macht aber immer noch eine recht gute Figur, sieht man mal von den häßlichen Aufstiegsgriffstangen aus Blech, der Schraube im Dach und dem monströsen Motor im Führerstand ab.

Mit den Griffstangen des Roco-Modells läßt sich ein durchaus ansehnliches Modell bauen, zumal die Lackierung und Bedruckung einwandfrei sind. Nachdem die V100.20 von Roco auf dem Markt ist, lohnt sich die Mühe aber nicht mehr.

Fleischmann

Ebenso alt wie das Modell von Märklin, aber aus Fleischmanns 1:85-Phase. Die Proportionen des Führerhauses wirken im Vergleich zu den Vorbauten nicht so ganz stimmig.


Roco (1)

Auf Basis des Modells der V100.10 konstruiert, überzeugt es durch korrekte Umsetzung aller Unterschiede zu dieser - selbst die größere LüP mit dem etwas längeren Vorbau, auch wenn es bei der Kalkulation geschmerzt haben muß. Bei der Beschriftung stört der viel zu groß geratene DB-Keks, hier hat man sich leider an der Museumslok orientiert. Darüber hinaus hat das Fahrgestell innerhalb des Führerhauses ein großes Loch, das wohl für die Soundversion vorgesehen ist. Durch einen kleinen Schlitz schimmert daher das Gleis durch. Das Loch kann durch ein passend zurechtgeschnitztes Stück Plastik leicht verschlossen werden; dies ist unbedingt zu empfehlen! Ärgerlich, da mit vernünftigem Aufwand nicht spurlos zu beseitigen: Die Antenne für den Zugbahnfunk als Element der späten Epoche IV.

Verschließen des Lochs im Rahmen

Farbliche Nacharbeiten wie bei der V100.10

Neubeschriftung (Gassner)

V160 Vorserie

Roco (2)

Die Lollo gibt es von Roco aktuell in einer späten EpIII-Ausführung, wie sie allenfalls 1967-68 gefahren sein kann. Die Wiedergabe der namensgebenden Rundungen ist recht gut gelungen. Bereits früher gab es ein Modell der Museumslok V160 003, das den für die EpIII charakteristischen beigen Streifen um die obere Lüfter- und Fensterreihe und darüber hinaus vorbildgerecht die Serien-V160-Dachlüfter (anstelle der Vorserien-Rotoren) aufweist. Auffälligstes Manko des Modells sind die als sichtbare schwarze Quader in den Führerstand hineinragenden Getriebekästen; falsch sind auch die etwas versetzt zum Führerstand angeordneten Aufstiegstritte, was darauf zurückzuführen ist, dass die ansonsten passenden Drehgestelle der hauseigenen 215 verwendet wurden.


V160 Serie

Brawa (2)

Ausgezeichnete Fahreigenschaften und eine (fast) perfekte Wiedergabe der typischen kantigen Kopfform der V160-Familie. Leider stört an der Epoche-III-Variante die UIC-Dose und der zugehörige Griff, außerdem sollte das Dach eigentlich nicht umbragrau, sondern im wesentlich helleren Betongrau (vgl. V100, V200) lackiert sein. Update: Anscheinend entspricht die Bauform des Dachs auch mit der Anordnung des Auspuffs der späten Epoche IV, hier ist ein Schalldämpfer dargestellt, den die Maschinen bei der Ablieferung nicht hatten.

Update: Im Jahr 2010 gibt es nun eine Neuauflage der Epoche-III-Maschine ohne UIC-Dose und Griff, allerdings mit falscher Anordnung von DB-Keks und Betriebsnummer an der Seite. Eine entsprechende Umbeschriftung zur Korrektur ist allerdings kein Problem.

Bei einigen Brawa-216 ist das Spiel der Antriebsschnecke im Getriebe zu groß, was bei Bergabfahrt zu beängstigender Geräuschentwicklung führt.

UIC-Dose und -Griff entfernen, verschleifen und Gehäuse neu lackieren (purpurrot). Verhältnis von Aufwand und Wirkung sind abschreckend.

Die Lackierung des Dachs in Betongrau läßt sich dagegen leicht bewerkstelligen.

Röwa

Was die Gestaltung der Stirnpartie betrifft, ist die Röwa-216 noch immer das Maß aller Dinge. Das Modell ist schwierig zu zerlegen und hat auf technischer Seite auch sonst so seine Tücken. Meines Wissens hat Röwa die Lok nie in Epoche-III-Beschriftung gebracht, obwohl man die Dachform vor dem Anbau der Schalldämpfer nachgebildet hat. Auch hier müßte man das Dach betongrau umlackieren und darüber hinaus eine neue Beschriftung spendieren, dies sollte relativ leicht zu bewerkstelligen sein.


V200.0

Roco

Auf Basis seines seit Jahrzehnten produzierten Modells der Serien-V200 hat Roco 2004 eine Pseudo-Vorserienlok herausgebracht. Leider macht die Änderung der Frontlichter von oval zu rund und eine Änderung der Dachausrüstung aus einer Serien- noch lange keine Vorserien-V200 (die Vorserien-V200 hat nämlich auch eine schräger stehende Frontpartie). Natürlich hat man auch die falschen Seitenfenster beibehalten.


V200

Roco (2)

Die Fahreigenschaften sind einwandfrei, die Kopfform ist recht gut gelungen, trotzdem will sich der vorbildgetreue Eindruck nicht einstellen. Erklärung: Die seitlichen Führerhausfenster sind viel zu niedrig. Abhilfe kann durch Einbau der Märklin-Fenster geschaffen werden.

Seitliche Führerstandsfenster von Märklins V200 einbauen (Umbau nach Alfred Fordon). Hier gehts zum Umbaubericht (Allerdings mit Führerhausfenstern der Roco V 200.1).

Rocos V 200 mit korrekten Führerhausfenstern
Die V 200 mit korrekten Führerhausfenstern.

Märklin/Trix

hat seit kurzem eine Neuauflage mit perfekter Formgebung auf dem Markt. Die Fahreigenschaften sind allerdings nicht so gut wie bei der Roco-Lok, und der Preis ist ziemlich happig.

Update: Als erster Hersteller bietet MäTrix im Jahre 2010 auch eine V200 der MaK-Serie mit dem typischen MaK-V an der Stirnfront an.


V200.1

Märklin/Trix (2)

Vor der V200.0 hatte man im Hause Märklin schon ein sehr schönes Modell der V200.1 entwickelt. Es stört eigentlich nur die etwas primitive Schürze, die man aber mit ein paar Schläuchen aufpeppen könnte. Die Fahreigenschaften sind bei den älteren Auflagen vor allem bezüglich der jaulenden Geräuschkulisse des Dreipolers schlecht (jeder Staubsauger wird vor Neid erblassen, auch das Vorbild ist nicht lauter), lassen sich durch Umbau auf Faulhaber aber deutlich verbessern.

Faulhaberisierung (SB), Aufrüsten der Pufferbohle

Fleischmann

Ein Relikt aus der 1:85-Ära, leider als Altlast immer noch im Programm.


Roco (1)

Komplette Neukonstruktion mit perfekter Formgebung und ebensolchen Fahreigenschaften. Glück für die Epoche-III-Fahrer: Bei der Erstauflage in Ep IV gab es nicht nur eine geringfügig falsche Anordnung der Front-Zierlinie (das "V"), sondern auch (peinlich, weil offensichtlich) eine falsche Beschaltung der Frontleuchten, die durch eine Tauschplatine auf Kulanz behoben wurde. Bei der EpIII-Maschine stimmt jedes Detail, es stören allerdings noch die glänzenden, nicht brünierten Räder.

Ich bin ja sonst gegen Alterung, aber eine dezent rostbraune Färbung der Räder dürfte Wunder wirken.

V300

Lima (bzw. Hornby/Rivarossi) (2-3)

Die sechsachsige Super-V200 – analog zur Roco-Lok mit zu kleinen Führerstands-Seitenfenstern, sonst ganz brauchbar.


Märklin (2)

Neuheit 2008 – ganz dem Trend folgend, dass es mehr Modelle von Einzelgängern als von Allerweltsfahrzeugen gibt. Besser proportionierte Seitenfenster, dafür falsch geformte Stirnleuchten (rund statt oval), und natürlich – ebenso wie die Lima-Lok – in allen erdenklichen Lackierungsvarianten erhältlich.


V320

Brawa (1)

Der Einzelgänger V320 001 ist Kult, nicht zuletzt, weil man ihn auch heute noch als Wiebe V320 vor Bauzügen beobachten kann. Brawas Modell gibt das Vorbild perfekt wieder, die Fahreigenschaften geben ebenfalls keinen Anlaß zur Kritik.



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Zuletzt bearbeitet am 19. Januar 2011   Technische Probleme? Mail an Webmaster