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Die V 100 der DR von Brawa mit feinen Rädern

Aus der Reihe "Feine Räder für feine Lokomotiven"

Idee und Umsetzung: Frank Wieduwilt, frankw@modellbahnfrokler.de.

Rocos V100 mit feinen Rädern
Die V 100 von Brawa, zur Zeit in Einzelteilen. Für alle Bilder dieser Seite gilt: Durch Draufklicken gibts eine größere Version (800x600 Punkte).

Vorbild

Die V 100, spätere Baureihe 110-114 der DR, leitete ab 1967 die Verdieselung der Nebenstrecken der Deutschen Reichsbahn ein. [1] Die Maschinen bewährten sich sehr gut und sind heute noch bei der DB und zahlreichen Privatbahnen im Einsatz.

Brawa produziert seit einigen Jahren wunderschöne Modelle dieser Lokfamilie. Es gibt die 110 in Epoche 3 und 4, die verstärkte Variante 112 und kaum zu zählende Privatbahnvarianten. Von diesen fand die "Kuhlok" der BTE den Weg in meinen Bestand.
Auch für diese Lok gibt wunderschöne Neusilberradsätze bei Holger Gräler [2] zu kaufen. Holger benötigt die ausgebauten Radsätze und versieht diese dann mit neuen Radscheiben.

Der Umbau

Nach dem der Umbau der DB-V 100 so problemlos über die Bühne gegangen war, war ich guten Mutes, dass auch die Brawa-Lok keine größeren Probleme bereiten sollte. Das war leider ein Irrtum, der sich mit einem Blick in die ausführliche Bedienungsanleitung hätte vermeiden lassen...

Gehäusedemontage

Zum Tauschen der Radsätze muss die Lok komplett zerlegt werden.
Der Kampf beginnt mit dem Abnehmen des Führerhauses. Roco hat bei seiner V 100 bereits gezeigt, wie man es am besten nicht macht: Das Führerhaus wird von Rastnasen auf dem Rahmen gehalten. Wo genau die Nasen sitzen, ist von außen nicht zweifelsfrei zu sehen, außerdem rutscht der zum Lösen der Befestigung notwendige Schraubenzieher gerne einmal ab und verkratzt dann den Lack.
Bei der Brawa-Lok sitzen die insgesamt vier Rastnasen außen an der Vorder- und Rückseite des Führerhauses. Zum Aushaken braucht man einen möglichst kleinen Schraubenzieher, für Zahnstocher saßen die Rastnasen bei meinen beiden Exemplaren leider zu fest. Mit dem Schraubenzieher werden die Befestigungen vorsichtig nach innen gedrückt.
Der weiße Kunststoff der Kuhlok erwies sich als sehr spröde, so dass trotz vorsichtiger Behandlung leider alle Rastnasen abgebrochen sind.

An dieser Stelle ist der Ersatzteilservice von Brawa zu loben. Auf meine Anfrage per E-Mail, ob ich noch ein Ersatzgehäuse bekommen könne, kam schon wenige Stunden später eine Antwort und ein paar Tage später hatte ich die Vorausrechnung im Briefkasten – 20 Euro netto für ein komplettes Gehäuse halte ich für einen fairen Preis.

Ausgehebelte Rastnasen Abgebrochene Rastnasen der Kuhlok Die geöffnete Lok
Von links nach rechts: Rastnasen gelöst, die zerstörten Rastnasen der Kuhlok, Lok mit abgehobenem Führerhaus.

Das Abheben der Motorhauben ist dagegen ein Kinderspiel: Sie werden einfach in der Mitte vorsichtig zusammen gedrückt und dann noch oben entfernt. Nun liegt das Innere des Modells vor den Augen des neugierigen Froklers frei.

Die neuen Neusilber-Räder Geöffnetes Getriebe
Von links nach rechts: Abheben der Hauben, die geöffnete Lok.

Elektrik

Weiter geht's: Die Platine wird von zwei kleinen Kreuzschlitzschrauben gehalten. Jetzt werden die Halter der Glühlämpchen vorsichtig aus dem Gussrahmen geprokelt. Nach dem Anheben der Platine müssen die Stromabnahmelitzen abgelötet werden. Da alle vier Litzen schwarz sind, ist es sinnvoll, sich eine Seite zu markieren, das erleichtert dann später den Zusammenbau.
Jetzt kann die Platine zur Seite abgehoben werden. Bevor die Drehgestelle erreichbar sind, müssen noch die beiden Ballastgewichte über den Drehgestellen abgeschraubt werden.

Drehgestell mit NEM-Radsätzen Die neuen Neusilber-Räder Geöffnetes Getriebe
Von links nach rechts: Lampenhalterungen gelöst, Kabel markiert und abgelötet, Platine entfernt.

Drehgestelldemontage

Jetzt ist der Zugriff auf die Drehgestellbefestigung frei. Das Drehgestell wird von einem Kunststoffteil gehalten, das von oben über den Drehzapfen und die Schnecke gestülpt ist. Der Kunststoff der Getriebeteile ist ziemlich zäh, so dass beim Auseinanderspreizen nicht so leicht etwas kaputt geht. Nach dem Abheben der Befestigung und Aushängen des Kardangelenks, das mitsamt der Schnecke entfernt wird, kann das komplette Drehgestell nach unten entnommen werden.
Auf den Bildern ist sehr schön zu sehen, dass es die Monteure mit dem Getriebefett viel zu gut gemeint haben. Das Fett quillt förmlich aus allen Ritzen heraus.

Drehgestell mit NEM-Radsätzen Die neuen Neusilber-Räder
Von links nach rechts: Drehgestellhalterung gelockert, ausgebautes Drehgestell.

Ausbau der Radsätze

Der Ausbau der Radsätze aus dem Drehgestell ist etwas knifflig. Zunächst sind die die Schneepflüge zu entfernen. Auch diese sitzen zuweilen sehr fest in den Löchern. Auch die Kupplungskulisse muss jetzt vorsichtig abgezogen werden.
Hinten an den Drehgestellen befinden sich zwei Rastnasen, die die Blenden festhalten. Diese Nasen müssen vorsichtig aufgehebelt werden. Dann kann die untere Getriebeabdeckung, die mit vier Rastnasen pro Seite befestigt ist, nach unten abgenommen werden. Dazu brauch man mindestens drei Hände... Die Haken an der Getriebeabdeckung sind ein wenig zart, lasse hier also Vorsicht walten und versuche nicht mit zu großer Kraft vorzugehen.
Ist die Getriebeabdeckung einmal gelöst, zerfällt das Drehgestell wie von selbst in seine Einzelteile.

Drehgestell mit NEM-Radsätzen Die neuen Neusilber-Räder Geöffnetes Getriebe
Von links nach rechts: Drehgestellblenden ausgehängt, geöffnetes Drehgestell, ausgebaute NEM-Radsätze.

Kleine Pause

Die Radsätze wandern jetzt in eine Tüte und bekommen dann von Holger ihr neues Profil. Die Loks habe ich in einen Karton gepackt, in dem sie gut gepolstert auf den Zusammenbau warten.

Beide Loks verpackt bis zum Wiederaufbau
Die Loks warten wohlverpackt auf den Zusammenbau.

(Zwischen-) Fazit

Der Umbau der Brawa-Lok kostet deutlich mehr Zeit und Nerven als der der Roco-Lok. Brawa hat die V 100 nicht besonders servicefreundlich konstruiert, zumindest wenn man nicht häufiger Loks dieses Typs zerlegt. Bei der zweiten Lok ging es gleich doppelt so schnell. Die Führerhausbefestigung mit Rastnasen ist wie bei der Roco-Lok nicht der Weisheit letzter Schluss. Wobei ich fairerweise zugeben muss, dass die Gehäusebefestigung mit einer Schraube durchs Dach wie beim Märklin-Modell der V 100.20 zwar wartungsfreundlicher aber wesentlich unschöner ist.

Infos

[1] Clemens Hahn (Hg): Album der DR-Lokomotiven, München 2000.
Die V 100 wird ab Seite 84 vorgestellt.
[2] http://www.hauptbahn.de/graeler/index.htm


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Zuletzt bearbeitet am 20. Juli 2007   Technische Probleme? Mail an Webmaster