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Umbau der Neubaukessel-01

oder: Vom häßlichen Entlein zum schönen Schwan

Bestandsaufnahme

Am Roco-Modell der 01 mit Neubaukessel störte mich eine ganze Reihe von "Kleinigkeiten":

  1. Das Finish. So wie Lok aus der Schachtel kam, wirkte das Fahrwerk wie eine strukturarme rote Plastikfläche, die nicht zu den dunklen Treib- und Kuppelstangen passen wollte.
  2. Die Kupplung zwischen Lok und Tender mit freiem Blick auf die Antriebswelle, sechs Kabel und einen riesigen weißen Stecker am Tender.
  3. Die Stirnpartie mit den dicken Lichtleiter-Kanälen zu den unter dem Umlaufblech angebrachten Leuchten.
  4. Die Laufeigenschaften. Vor 10 Jahren wäre man noch begeistert gewesen, aber inzwischen hat Fleischmann die 41 gebaut, und daran muss sich nun alles messen lassen. Die 01 lief nicht direkt schlecht, aber doch etwas widerwillig, ganz so, als wäre im dreifachen Getriebe doch etwas viel Reibung. Ich hatte schon seit Rocos 50 eine Abneigung gegen den aufwendigen kombinierten Antrieb - hier schien sie sich zu bestätigen.

Abhilfe

Folgendes habe ich unternommen:

  1. Stillegung des Lokantriebes. Aus einem der Test der Modellbahnzeitschriften hatte ich entnommen, dass der Tender auch alleine eine recht ansehnliche Zugkraft entwickelt; das galt es nun auszunutzen. Lok und Tender werden getrennt, die Verbindungswelle lässt sich einfach herausziehen. Weg damit. Nun noch das Zahnrad der letzen Getriebestufe in der Lok entfernen, damit die Lok sich auch schieben lässt - kein Problem, und sogar reversibel.

    Am Tender wird die Kardanschale aus der Schnecke gezogen; die weiße Kugel in der Lok kann bleiben, wird aber (nach dem Foto) schwarz gestrichen, da sie dem Betrachter sonst aus der Feuerbüchse entgegenleuchtet.
  2. Verbindungsdeichsel kürzen. Sicherheitshalber habe ich mir hier ein Ersatzteil besorgt - man weiß ja nie. Dank der Kröpfung geht es aber sehr einfach: Die Deichsel wird am Überlapp getrennt,

    und die beiden Teile werden leicht versetzt wieder zusammengebaut. Zwei 0.4 mm-Drähte in 0.3 mm-Bohrungen bilden eine stabile Verbindung. Bei mir muss die Lok durch 45 cm-Radien; daher konnte ich nur um 2 mm kürzen. Bei großzügigeren Kurven ist da noch mehr drin.
  3. Verbindungskabel zwischen Lok und Tender tarnen. Der Stecker muss weg; da ich meine 01 analog betreibe und die Beleuchtung ohnehin stillgelegt wird (s.u.), reichen zwei Kabel. Also werden zwei Elemente (Draht + Stecker) aus der alten Verbindung gepfriemelt, so daß die Kabel einzeln eingesteckt werden können. Hier im Bild zusammen mit der bereits gekürzten Deichsel:
  4. Den sichtbaren Teil der Platinen an der Tendervorderwand und im Lokrahmen rot streichen. Die 2003 erschiene Neuauflage der 44 hat das offenbar schon ab Werk: Man lernt also.
  5. Entfernen des Lichtleittunnels zu den Stirnleuchten unter dem Umlaufblech. Einfach die Plastikarme am Rauchkammersattel abschneiden (hier an der bereits wieder montierten Lok zu erkennen:

    bei normaler Beleuchtung ist die Schnittstelle aber unsichtbar). Das letzte Stück des Lichtleiters wird abgeschnitten, als Glaseinsatz wieder in die (zwischenzeitlich von außen schwarz gestrichene) Laternenhülse gesteckt und hinten zuerst zweimal weiss, dann einmal rot gestrichen. Zwischendurch gut trocknen lassen!! Das Resultat sieht dann so aus:
  6. Nachdunkeln des Fahrwerkes. Alles was rot ist, wird mit stark verdünnter dunkelgrau-brauner Plaka-Farbe gestrichen. Da auch Spülmittel die Oberflächenspannung nicht völlig aufhebt, wird die Farbe regelrecht einmassiert, was bei den Speichenrädern durchaus einige Zeit dauert. Die "Stirnseiten" der Speichen werden kurz vor dem entgültigen Trocknen wieder abgewischt - sieht klasse aus, kommt aber leider auf den Bildern nicht recht rüber.
  7. Nun alles wieder zusammenbauen ("nun" ist aber schon das dritte Wochenende, weil 8 Stunden Trocknungszeit für das Weiß auf der Laternenrückseite zu wenig war), die Kabel einstecken, und los geht es. Rückwärts läuft die 01 immernoch etwas widerwillig, aber vorwärts - Donnerwetter. Vor mir stets ganz plötzlich die schönste Dampflok, die meine Bahn je gesehen hat. Wie filigran das Fahrwerk auf einmal aussieht... klasse die verschmierten Räder mit den glänzenden Kanten der Speichen.... endlich passt die Farbe zum dunklen Rot in den Treib- und Kuppelstangen... und die Stirnpartie mit den lackierten, jetzt freistehenden kleinen Lampen unter dem Umlauf... Naja, Weinert wär detaillierter, aber zierlich sind sie. Ob ich wenigstens den Rauchkammerpickel gegen eine Weinert-Laterne tauschen sollte? Ach was, erstmal kann er bleiben; immerhin ist er recht klein. Meine Augen werden ohnehin von den Rädern gefangen... Eine wunderbare Maschine.

Erstmals veröffentlicht im September 2003.


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