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DB-Triebfahrzeuge der Epoche 3 – Elloks

Eine Modellübersicht

Von Andreas Iwanowitsch <andreas@modellbahnfrokler.de>

Baureihe

Modell

Verbesserung/Umbauidee

E03

Roco (1)

Die Neuauflage von Rocos E03/103 trifft die Kopfform (fast) perfekt, im Gegenlicht fallen Kanten auf, die das Vorbild nicht hat. Die Fahreigenschaften sind exzellent. Die großen Scheibenwischer sind für eine Vorserienlok im Bauzustand vor 1968 falsch. Ein generelles Lob für Rocos gesamte Ellok-Palette gilt den filigranen, typenrichtigen Stromabnehmern.

Der Einbau kleinerer Scheibenwischer (Weinert) ist ziemlich aufwendig, da die Löcher für die großen Scheibenwischer zugespachtelt werden müßten und daher der ganze Lokkasten neu zu lackieren ist (Alfred Fordon hat es gemacht, gleich an drei verschiedenen Modellen, und es sieht grandios aus).

Lima (2)

Die Kopfform ist eigentlich sogar besser gelungen als bei Roco, wären da nicht die Frontfenster, die nicht paßgenau eingesetzt sind, sondern den Modell-Lokführer durch breite Fugen der Zugluft aussetzen. Die Zurüstteile passen ebenfalls nicht richtig, lassen sich aber mit gutem Zureden und deftigem Fluchen (und hier und da was schnippeln) dann doch anbringen. Das Fahrverhalten ist ganz ordentlich, allerdings stört das laut knarrende Fahrgeräusch. Auch hier sind die Scheibenwischer der späteren Serienversion montiert und somit falsch.


Märklin

Verkürzt, Schrauben im Dach, keine Alternative zu o.g. Modellen, daher ohne Wertung.


E10 Vorserie

Lima/Hornby

Lima hat vor einigen Jahren die E10 005 herausgebracht. Das Modell ist gut detailliert und soll nun in der Hornby-Neuauflage auch durchaus ansprechende Fahreigenschaften mitbringen.


Liliput

hat die E10 001 angekündigt.


E10.1

Roco (1)

Die Kasten-E10 mit doppelten Leuchteinheiten ist sowohl optisch als auch in ihren Fahreigenschaften (fast) perfekt. Nun gibt es seit 2007 auch die Version mit einfachen Leuchteinheiten, ein Umbau ist überflüssig geworden. Die Leuchteinheiten dieser Version wirken einen winzigen Hauch zu groß, dafür ist aber das Problem mit der eingelassenen roten Leuchte sehr gut gelöst. (Update: Es gibt wohl Neuauflagen, bei der die Intarsie aus Einsparungsgründen nicht mehr beleuchtet wird. Argh.).

Ein generelles Problem von Modellen der E10.1 und E10.3 gibt es mit der Farbgebung. Lange schon wird diskutiert, ob die neu angelieferten Fahrzeuge ab der Bauausführung mit doppelten Leuchteinheiten (E10 216 ff.) tatsächlich bereits in RAL 5013 Kobaltblau ausgeliefert wurden, wie es üblicherweise in der Literatur behauptet wird. Die zeitgenössischen Farbbilder zeigen jedoch ganz eindeutig, daß selbst die neuen Bügelfalten-E10 noch 1967 im dunkleren RAL 5011 Stahlblau abgeliefert wurden. Der Unterschied zwischen den Blautönen ist durchaus auffällig und kann nun auch im Modell nachvollzogen werden, denn Roco hat die neue E10.1 mit Einfachlampen, endlich korrekt in stahlblau geliefert. Alle anderen Modelle sind im falschen Kobaltblau lackiert. (Update: Die heutige Lehrmeinung gibt nun auch Stahlblau für alle neu angelieferten E10 an.)

Ein zweites Problem ist die Vorbildwahl. E10 158, das Vorbild der Lok mit den Einfachlampen, erhielt kurze Zeit später versuchsweise die senkrechten Doppeldüsenlüftungsgitter, ist in der dargestellten Ausführung also höchstens bis 1959 (?) korrekt. Eine der beiden von Roco umgesetzten E10.1 mit Doppelleuchten, die E10 225, wurde als Versuchsträger für neue Drehgestelle eingesetzt, die sich jedoch nicht bewährten. Die Kastenstützen für diese Drehgestellbauform behielt sie jedoch noch eine ganze Weile, dazu kamen noch zu allem Überfluß erprobungsweise Klatte-Lüftergitter im Jahr 1968, als die Lok immer noch mit Epoche-III-Beschriftung unterwegs war.

Ich habe mich entschieden, diese Feinheiten zu ignorieren ;-)

Die E10.1 mit den großen Leuchteinheiten läßt sich mit geringem Aufwand in ein Supermodell verwandeln: Lichtleiter und Abdeckung mit Tippex behandeln, schon sind die Lampen keine schwarzen Löcher mehr und wirken auch nicht zu groß, sondern völlig vorbildgerecht! Anbringen geätzter Nummernschilder ist bei allen Roco-Kastenelloks dringend zu empfehlen; bei den neueren Modellen liegen sie bereits bei, für die älteren kann man sie sich bei Kuswa maßschneidern lassen. Das aufgedruckte Nummernschild sitzt ein klein wenig zu hoch!


Rocos E10 158 mit den beschriebenen Verfeinerungen.
Ein Klick aufs Bild öffnet eine größere Ansicht.

Liliput/Herpa

hatte eine hervorragende Kasten-E10/E40 im Programm, deren Lokkasten ebenso wie das Roco-Modell das Vorbild perfekt wiedergibt. Stromabnehmer und Dachdetaillierung sind allerdings nicht ganz auf Roco-Standard.


Märklin (2)

bietet nun auch als Neukonstruktion E10.1 und E40 mit Einfachlampen und waagrechten Lüftergittern an. Die typischen Glubschaugen erscheinen etwas zu klein geraten, ansonsten weiß das Modell durchaus zu gefallen.


E10.3

Roco (1)

Die Bügelfalte - viele haben sich daran versucht, aber erst bei Rocos Neuauflage ist es endlich gelungen, die charakteristische Kopfform wirklich richtig wiederzugeben. Ganz kleiner Wermutstropfen: Die Leuchteinheiten sollten eigentlich ein wenig schräg zur Fahrtrichtung stehen, sind aber gerade. Das fällt aber nur auf, wenn man ein Vorbildfoto direkt danebenhält...


Märklin (2)

Für Märklins neue Bügelfalte bleibt ganz klar der zweite Platz. Die Kopfform ist nicht hundertprozentig getroffen, außerdem hat man die Frontfenster falsch geformt - der Steg zwischen den Fenstern ist zu schräg.


Liliput/Herpa

Wer das Fahrgestell einer E10 bereits konstruiert hat, kann offensichtlich dem Zwang nicht widerstehen, auch eine Bügelfalte herauszubringen. Liliput hätte das besser unterlassen, die Kopfform ist dermaßen daneben, daß sich ein vorbildähnlicher Eindruck aus keiner Perspektive einstellen will.


Fleischmann

Fleischmanns Interpretation der Bügelfalte in 1:85 ist so alt wie das Vorbild. Die Kopfform ist sogar durchaus gelungen, aber anderen als historischen Wert hat das Modell heutzutage nicht mehr.


E10.12 (Rheingold-Provisorium)

Roco (1)

Die Interims-Rheingold-E10.12 entspricht der Kasten-E10.1 mit Doppellampen und ist wie diese perfekt. Für diese Bauserie sind die Seriendrehgestelle übrigens korrekt! Nur E10 1244 hatte Henschel-Drehgestelle, ebenso alle Interims-Rheinpfeil-E10.


E10.12 (Bügelfalte)

Roco (1)

Die Erstauflage E10 1308/1310 in kobaltblau-beige hatte noch die (hier falschen) Drehgestelle der Serien-E10. Die neueren Versionen (die rot-beige E10 1309 und - erstmals ohne Griffstangen! - die E10 1265) werden mit neukonstruierten (leider etwas grob geratenen) Henschel-Drehgestellen geliefert. Für den Lokkasten gilt das bei der E10.3 gesagte.

Bei den alten Ausführungen ist der Austausch der Drehgestellblenden gegen die Henschel-DG der Neuauflage in wenigen Minuten erledigt, der Preis für das Ersatzteil bewegt sich in erträglicher Höhe.

E18

Roco

Schon eine ältere Konstruktion, allerdings bei einer Neuauflage zu Beginn der 90er Jahre gründlich renoviert worden. Abgesehen von zu deutlich sichtbaren Formtrennkanten und (für die damalige Zeit rocotypisch) zu groß geratenen Nieten auch heute noch ein ansehnliches Modell.

Leuchteinheiten verbessern, s. bei E19

E19

Fleischmann

Neukonstruktion 2004 (?). Optisch und technisch perfekt.

Das Modell wird noch schöner, wenn man die Leuchteinheiten weiß hinterlegt und durch Anbohren des Lichtleiters die (beim Vorbild deutlich sichtbare) Glühlampe darstellt.

E40

Roco (1)

Das Vorbild unterscheidet sich lediglich durch die Getriebeuntersetzung von der Kasten-E10, und so ist es auch beim Modell. Daher: Perfekt.

Das folgende gilt auch für die E10 und E41, ist aber bei einer Güterzuglok naturgemäß auffallender. Bei den früheren Auflagen der Einheitselloks waren an beiden äußeren Achsen jeweils ein Haftreifen angebracht. Bei den neueren Auflagen sind nun an nur noch einer Achse zwei Haftreifen angebracht, d.h. die neueren Modelle ziehen in einer Richtung wie ein Ochse, in der anderen Richtung jedoch nicht die Butter vom Brot... Ich habe das Problem vorerst gelöst, indem ich die Radsätze der neueren E40 mit älteren E10 getauscht habe, da die Schnellzugloks bei mir nur in einer Richtung laufen. Wer diese Möglichkeit nicht hat, wird möglicherweise alte Radsätze als Ersatzteil besorgen müssen, wenn er in beide Richtungen auf hohe Zugkraft angewiesen ist.

Austausch des Dacheinsatzes durch den der E10 (mit Ausblasöffnung für die E-Bremse) ermöglicht den Bau einer E40.11 (spätere BR 139), die es ebenfalls mit beiden Lampenvarianten gab.

Märklin

bietet nun auch als Neukonstruktion E10.1 und E40 mit Einfachlampen und waagrechten Lüftergittern an. Die typischen Glubschaugen erscheinen etwas zu klein geraten, ansonsten weiß das Modell durchaus zu gefallen.


E41

Roco (1)

Es gibt leider nur die Variante mit einteiligen Leuchteinheiten und waagrechten Lüftergittern, aber immerhin in blau (E41 001, 004 im falschen Kobaltblau und 062, endlich im richtigen Stahlblau) und in grün (E41 072), und in perfekter Ausführung. Der typische Blick der Einheitsellok mit einteiligen Leuchteinheiten (die Augen genervt nach oben verdreht) läßt sich durch Anbohren des Lichtleiters erzielen.

Ganz oben auf dem Wunschzettel steht noch die Version mit doppelten Leuchteinheiten; die neue E10.1 mit Einfachlampen läßt hoffen, daß Roco auch die Variante der E41 herausbringt.

Lichtleiter mit 0,7mm-Bohrer anbohren (Idee: Philipp Kotter) und mit Tippex an der Rückseite weiß streichen.

Möglicherweise könnte man sogar den Lichtleiter der E10.1 mit Einfachlampen einsetzen, leider ist die ebenfalls erforderliche Plastikabdeckung in einem anderen Teilesatz enthalten, was das Vorhaben recht teuer machen würde.

Ersatz der Lüftergitter durch die senkrechten Gitter von Rocos E10/E40 ermöglicht eine Lok der Bauserie E41 079 bis 119 (Quelle: EJ Sonderheft E40/41/50). Update: Das ist wohl falsch, bis jetzt haben alle Loks aus dieser Bauserie, die ich von Fotos her kenne, ebenfalls die waagrechten Lüftergitter.

Auch bei der E41 gilt, daß Ätznummernschilder für noch bessere Optik sorgen.

Version mit doppelten Leuchteinheiten:

Kann durch Zerschnippeln einer E10.1/E40 und einer E41 von Roco gebaut werden. Alternativ könnte man das Fleischmann-Modell der 141 umbauen, das ist aber fast genauso aufwendig, da das GFN-Modell nur mit Klatte-Gittern und ohne Regenrinne erhältlich ist.

Märklin/Trix (2-3)

Die von Roco gewünschte Variante hat Märklin im Jahr 2008 herausgebracht. Auf den ersten Blick durchaus schön anzusehen, auf den zweiten Blick stören die deutlich zu hohen Puffer, die groben Führerstandsauftritte und die ebenfalls viel zu grobe Kühlschlange in Fahrzeugmitte.

Viel stärker noch als die optischen Mängel, die zumindest teilweise behebbar sind, stören (bei der Trix-Variante) die schlechte Stromabnahme und die unkultivierten Fahreigenschaften – auch ein Glockenankermotor macht noch keinen Sommer.

Austausch der Stromabnehmer gegen Roco-Stromabnehmer – prinzipiell kein "Muss", aber wenn die Lok sonst nur mit Roco-Elloks zusammenarbeitet, gibt das ein etwas einheitlicheres Bild. Der Umbau ist sehr leicht zu bewerkstelligen, es sind lediglich kleine Löcher für die Isolatoren ins Dach zu bohren.

E44

Roco

In der Neuauflage schön detailliert. Durch Verwendung eines alten Fahrgestells hat das Drehgestell einen geringfügig anderen Achsstand als die Drehgestellblenden, dies fällt aber wohl nur auf, wenn man es weiß.


E44.5 (1. Bauserie)

Liliput

Fein detailliertes Modell, das allgemein gelobt wird.


E44.5 (2. Bauserie)

Roco

Mittlerweile über 20 Jahre alt, macht das Modell immer noch eine gute Figur.


E50

Roco (2)

Zwar hat man die total verhunzten Stirnleuchten der Erstauflage korrigiert, irgendwas stimmt aber immer noch nicht an der E50. Möglicherweise sind die Frontfenster zu groß, oder sie sitzen zu niedrig... Ansonsten ein sehr schönes Modell mit ansprechenden Fahreigenschaften. Mittlerweile gibt es eine Neuauflage mit einfachen Leuchteinheiten und waagrechten Lüftergittern, bei der sich aber auch der perfekte Eindruck nicht einstellen will.


Märklin/Trix

Mätrix hat eine neukonstruierte E50 herausgebracht. Das Handmuster war eine umgelabelte Rocolok, aber auch bei der nunmehr ausgelieferten Serienproduktion sind die Frontfenster zu groß geraten. Dach- und Drehgestelldetaillierung wirken weniger schön als beim Roco-Modell


E93

Piko

Das nahezu ausschließlich in Schwaben aktive Modell wurde von Piko perfekt ins Modell umgesetzt.


E94

Roco (2)

Die Neuauflage hat ein filigranes Spitzenlicht spendiert bekommen, das aber unbeleuchtet ist. Das Modell ist sehr schön, man merkt aber an der Größe der Nietnachbildungen und der Dicke der Griffstangen, daß hier eine alte Konstruktion ein wenig aufgepeppt wurde. Die Fahreigenschaften sind ausgezeichnet.


E310/E410

LS Models (1)

LS Models hat die "Europalok" perfekt umgesetzt, sowohl optisch als auch fahrtechnisch. Digitalbahner können allerdings aufgrund der abenteuerlich beschalteten Platine ins Verzweifeln kommen.



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Zuletzt bearbeitet am 18. Januar 2011   Technische Probleme? Mail an Webmaster