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Die Molkerei Südmoslesfehn

Aus der Reihe "Modellbahnfroklers Module"

Planung und Gestaltung: Frank Wieduwilt frankw@modellbahnfrokler.de
Fotos: Ralph Timmermann

Aktuelles

Abgesehen von ein wenig Weichenärger hat die Molkerei ihren ersten "richtigen" Einsatz auf einem FREMO-Treffen, nämlich dem Regionaltreffen Kassel, relativ gut überstanden. Bilder davon – wie auch vom Treffen an sich – finden sich auf den Seiten von Lars-Christian Uhlig und Wolfgang Dudler. Hier die Vorschaubilder, zum Vergrößern einfach draufklicken:

Vielleicht doch mal nen Prellbock montieren? Aus der Schäferperspektive

Den Bildautoren sei herzlich für die Genehmigung, ihre Bilder hier zu verlinken, gedankt.

Beschreibung des Moduls

Das Molkereimodul
Bild 1: Das Molkereimodul

Vorgeschichte

Das Eisenbahnmagazin schrieb im Februar 2000 einen Modulbauwettbewerb aus. Obwohl das zu bauende Modul vom Profil her nicht zu meinen vorhandenen Modulen passte, entschloss ich mich, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Ehrensache war, dass ich in der Kategorie "Gleisanschlüsse" teilnahm, schließlich ging es mir hauptsächlich um Güterverkehr.
Die Frage war nur: "Was bauen?" Ich hatte keine Lust, einfach in einen Laden zu gehen und eine Fabrik zu kaufen, die zusammenzukleben und dann auf das Modul zu stellen. In einem längeren E-Mail-Wechsel mit Erik schälte sich schließlich die Idee eines Molkereianschlusses heraus (Bild 2). Molkereien gibt es meines Wissens nicht fertig zu kaufen, also zeichnete ich ein Gebäude, das eine Molkerei sein könnte (Bild 3) und los gings.

Zeichnung des Moduls
Bild 2: Plan des Molkereimoduls im Maßstab 1:10 für H0

Molkerei - Gleisseite
 
Molkerei - Straßenseite
Bild 3: Bauzeichnung für die Molkerei im Maßstab 1:87 – oben die Gleis- unten die Straßenseite. Es gibt druckreife pdfs (gezipped) des Bauplanes, und auch pngs haben wir nicht vergessen.
Die Zeichnungen habe ich mit KIllustrator 0.7.2 gemacht, hier gibt es die Zeichnungen im Killustrator-Format.
Leider erscheint das Mauerwerk des Sockels in der pdf-Zeichnung als graue Fläche – ein Fehler meines Grafikprogrammes.

Zum Glück konnte Erik mir meine Idee, gegenüber der Molkerei noch ein oder zwei Wohnhäuser aufzustellen, ausreden, so dass außer der Molkerei keine anderen Gebäude das Modul vollstellen.

Umsetzung

Modulkasten und Gleisverlegung

Der Modulkasten kam spät und von Conrad. Die Einzelteile aus bestem Buchensperrholz waren schnell montiert, anschließend habe ich den Modulkasten von innen mit Klarlack gestrichen, damit das Holz kein Wasser aufnehmen und sich nicht verziehen konnte. Das Gleismaterial stammt von Pilz (Weiche) und Roco (Gleise). Die Gleise wurden auf einer Unterlage aus Styrodur verlegt, mit Humbrol- und Revell-Farben gealtert und mit grauem Heki-Echtsteinschotter eingeschottert. Heute würde ich den Schotter von Woodland nehmen, der deutlich scharfkantiger ist und viel besser aussieht. Anschließend habe ich den Kasten von außen mit Acrylfarbe hellgrau lackiert – Die Farbe macht sich echt gut, es sieht viel besser aus als das Schokobraun der H0 P-Module.

Elektrik

Für die Verdrahtung nahm ich Litze mit einem Querschnitt von 1,5 mm3, Trennstellen waren nicht vorzusehen, da der em-Modulaufbau digital betrieben werden sollte. Die Kabel wurden mit Schmelzkleber im Modulkasten befestigt, für die Verbindung der Module untereinander verwendete ich Bananenstecker und -Buchsen.

Weichenantrieb

Für die Weiche baute ich einen mechanischen Antrieb: Eine quer durch das Modul reichende Stellstange aus Messingrohr legt einerseits die Weichenzungen, andererseits einen Umschalter für die Herzstückpolarisierung um. Den Weichenantrieb baute ich so, wie ich es auf meiner Homepage beschrieben habe, ich verband Stellstange und Stelldraht allerdings mit Lüsterklemmen, was auf der Ausstellung, wie mir Augenzeugen berichteten, wohl eher suboptimal funktionierte. Egal – zuhause hatte es jedenfalls noch wunderbar geklappt. Leider bekam ich den Antrieb in Einzelteilen zurück – Irgendwer hat wohl beim Transport oder auf der Ausstellung die Stellstange etwas zu grob angefasst, so dass sie völlig verbogen ist. Ich werde sie wohl aus einer 4 mm Gewindestange neu bauen und bei der Gelegenheit die Weichenlaterne nebst Stellbock und eine Gleissperre ergänzen.

Zugbegleitpersonal an der klemmenden Anschlussweiche
Bild 4: Hier bemüht sich das Zugbegleitpersonal, die Weiche zum Anschluss zu stellen

Gebäudebau

Die Molkerei baute ich so, wie ich es im Artikel Gebäudeselbstbau beschrieben habe: Die Wände bestehen aus 1 mm starkem PS, die Dachplatten stammen von Modulor. Sie sind für den Architekturmodellbau gedacht und kosten in A3 etwa so viel wie zwei Kibri-Bauplatten. Der Maßstab der Dachziegel ist zwar 1:100, das fällt aber gar nicht weiter auf. Für die Firstziegel konnte ich auf Restbestände von Kibri zurückgreifen.

Das Molkereigebäude
Bild 5: Die Molkerei von der Gleisseite gesehen

Die Fensterrahmen entstanden aus Karton und wurden mit einem Laserschneidplotter ausgeschnitten. Ich habe es in der Eile der Fertigstellung leider versäumt, auch die Rückseiten der Rahmen zu lackieren, so dass sich die Fenster durch unterschiedliche Luftfeuchtigkeit manchmal leider etwas nach außen wölben.

Die Türen baute ich aus PS und MS-Draht, die Dachrinnen kamen aus der berüchtigten Grabbelkiste.

Das Gebäude wurde mit Humbrol- und Revellfarben lackiert und mit Acrylfarben auf Wasserbasis leicht gealtert. Die Montage auf dem Modul erfolgte erst als die Landschaft weitgehend fertig war.

Als ich Ralphs Fotos bekam, habe ich mich mächtig darüber geärgert, dass ich nicht doch noch eine Nachtschicht zum Einbau einer Inneneinrichtung im Mitteltrakt des Gebäudes eingelegt habe – die leere Halle wirkt doch ziemlich blöd.

Die Kohlenbühne besteht aus selbst gegossenem "Beton" (Gips), die Profile unter dem Gleis sind aus PS und von Evergreen.

Landschaft

Die Basis der Landschaft bilden Hartschaumplatten, die dem Landschaftsverlauf entsprechend zugeschnitten und mit einer dünnen Schicht Gips überzogen wurden. In die Grundierung aus Abtönfarbe streute ich feine Schaumstoffflocken von Heki in hellgrün.
Apropos Farben: Ich finde, dass die meisten Landschaften auf Modellbahnen viel zu dunkel gestaltet werden, etwas mehr hellgrün schafft einen freundlicheren Charakter. Aber das nur so am Rande. Nach dem Trocknen der Grundierung habe ich die Landschaft mit verdünntem Weißleim eingenebelt und wieder hellgrüne Flocken und hellgrünes Gras, das ich mit der Streudose von Noch aufbrachte, aufgetragen. Die Grasfasern bleiben dank der elektrostatischen Aufladung durch die Dose annährend senkrecht stehen.

Büsche bildete ich mit einigen "Wolken" Heki-Flor nach, hohes Gras wird durch "Wildgras" und "Wiesengras", ebenfalls von Heki, dargestellt.

Das Kornfeld gegenüber der Molkerei ist eine Landschaftsbaumatte von Busch, in Miba 1/2001 konnte man lesen, dass sich auch "Teddyfell" sehr gut zur Nachbildung eines Kornfeldes eignen soll, die Geländebaumatte ist aber preiswerter und sieht auch gut aus.


Bild 6: Überblick über das ganze Modul von einer Schmalseite her

Die Bäume entstanden aus Baumbausätzen von Heki, allerdings sollte man beim Kauf einer Bausatzpackung gleich noch zwei Packungen Laub mitnehmen, das den Bausätzen beiliegende Laub reicht hinten und vorne nicht. Die Bäume wirken noch ein wenig zerzaust, beim nächsten Mal schneide ich die Laubstückchen etwas wenige spitz zu.

Die Straße baute ich aus einer selbst klebenden Pflasterfolie von Busch für die Baugröße N, die genau die richtige Pflastersteingröße aufweist. Ich verfeinerte das Straßenpflaster mit Reperaturstellen aus Spachtelmasse und malte sie mit Acryllack an. Der Hof der Molkerei besteht aus Kies, den ich mit Dekosand von Heki nachbildete.

Das Modul von schräg hinten
Bild 7: Das Modul noch mal von schräg hinten fotografiert – auf diesem Foto kann man auch die Kohlenbühne erkennen.

Detaillierung

Ich habe versucht, das Modul nicht mit zu vielen Szenen zuzustellen. Im Hintergrund ist ein Schäfer mit seiner Herde zu sehen, auf der Straße sind zwei Radfahrerinnen unterwegs. Mehr Leute sind nicht zu sehen, in einer Molkerei sind schließlich auch nicht allzuviele Menschen beschäftigt, die Kohle unter der Kohlenbühne ist von Faller, die Andreaskreuze sind von Weinert.

Und was hat's gebracht?

In erster Linie viel Spaß, wenn es auch zuweilen ein wenig stressig war. Das Modul ist in der Nacht vor dem Abholen durch die Spedition fertig geworden und ich habe nicht alles an Feinausgestaltung geschafft, was ich haben wollte. So fehlt der Produktionshalle eine Inneneinrichtung und die Kohlenbühne könnte noch einige Arbeiter vertragen, die mit Schubkarren Kohle ins Kesselhaus karren.

Beim Wettbewerb habe ich unter sechs Teilnehmern in meiner Kategorie den letzten Platz belegt. Einen Güterwagen habe ich trotzdem bekommen, es hat sich also gelohnt :-). Aber nochmal mach ich das nicht – das Modellbahnfrokler-Motto heißt nicht umsonst: Kein Stress!

Neuaufbau

Leider hat ein Unwetter und ein damit verbundener Abflussrohrbruch das Modul mit der Molkerei irreperabel zerstört. Das Gebäude und die Baumrohlinge konnte ich retten, der Rest war völlig hinüber.

Da mir das Gebäude aber immer noch gefällt, werde ich das Modul neu aufbauen, allerdings habe ich mir vorgenommen, es dieses Mal etwas besser zu machen:


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Zuletzt bearbeitet am 26. März 2007   Technische Probleme? Mail an Webmaster