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VW Weststadt

Aus der Reihe "Pläne. Große Pläne." ;-)

Von Erik Meltzer <ermel@modellbahnfrokler.de>

Vorwort

Ein VW-Händler im Wandel der Zeit – das hat mich als VW-Käfer- und -Bulli-Fan schon immer gereizt als Modellbauprojekt. Und weil die Planung (im Gegensatz zur Umsetzung, mein Händler wird mich für den Auto-Umsatz lieben! ;-) nix kostet, dachte ich mir, was soll's, planste halt ma eben.

Eigentlich stammt die Idee zu diesen Dioramen weniger aus der Modellbahnfrokler-Ecke als vielmehr aus der aktiven Zeit des VW Bus Museums, für das sie ja sehr schöne Schaustücke abgegeben hätten. Aber nachdem ich von Thomas Woditsch die Scans alter DB-Kundenbriefe gesehen hatte, wo u.a. eine klappbare Ablade-Rampe eines VW-Händlers vorgestellt wurde [1], war's um mich geschehen: das Ding braucht einen Gleisanschluß, zumindest in früheren Epochen.

Wie das Fremodul dazu genau aussehen soll, ist noch nicht entschieden. Die Dioramen sollen sich dann jedenfalls als Wechselplatte ins Modul einlegen lassen.

Die Stichjahre sind übrigens die Erstauslieferungs-Jahre der bisher fünf Bulli-Generationen. Das ist die ewig währende Gemeinsamkeit dieser Dioramen: irgendwo steht eine kleine Menschentraube um den soeben abgeladenen ersten neuen Bulli und betrachtet ihn ausgiebig. :-)

Die Dioramen

1950

VW Weststadt 1950
1950: VW-Dienst Müller

Aller Anfang ist schwer. 1950, kurz nach der Währungsreform, ist der VW-Dienst Müller, hervorgegangen aus einer Wanderer-Vertretung, noch eine ganz kleine Butze. Der Raum im Erdgeschoß eines Mietshauses dient als Ausstellungsraum und Büro, im hölzernen Anbau dahinter ist die Werkstatt, und die kriegsbedingte Baulücke daneben dient als Ausstellungsfläche für Neu- und Gebrauchtwagen. So einmal pro Woche oder so kommt auch mal ein Flachwagen mit 2-3 neuen Käfern aus Wolfsburg, der an der Kopframpe der dahinterliegenden Maschinenfabrik Schulze entladen wird.

1967

VW Weststadt 1967
1967: VW Autohaus Weststadt

Am Ende des Wirtschaftswunders ist VW-Müller, 1958 umfirmiert in "Autohaus Weststadt", schon ein deutlich größeres Anwesen. Man hat von Schulze ein Teil des Grundstücks übernommen, die Kopframpe weggerissen und einen Werkstatt-Neubau hingestellt, 1961 war das. Zwei Jahre zuvor wurde bereits das alte Mietshaus weggeknackt und ein moderner Glaspalast mit Ausstellungs- und Büroräumen dafür hingesetzt. Eng ist es aber trotzdem, weshalb zum Abladen der Neuwagen die Klapp-Rampe hermußte. Und Schulze hat als Ausgleich das Grundstück rechts neben dem noch stehenden Nachbarhaus übernommen, die dort stehende Halbruine abgerissen und nutzt die Fläche nun als Hof.

1979

VW Weststadt 1979
1979: VAG-Partner VW Audi Autohaus Weststadt

Zur Vergrößerung des Schauraumes hat man 1969 die sich bietende Chance genutzt, das Grundstück des zum Abriß anstehenden letzten Nachbarhauses übernommen und mit einem Neubau bebaut, der im Erdgeschoß neue Ausstellungsflächen und im 1. Stock die Verwaltungsräume enthält. 1978 konnte man weiter expandieren, als Schulze seine alte Umladehalle aus betrieblichen Gründen stilllegte und das nächste Stück seines Grundstücks verkaufte – endlich Platz für den dringend benötigten Werkstatt-Anbau, schließlich waren nun mit VW Polo, Golf, Passat, Bulli und LT sowie Audi 80 und 100 schon sieben Modellreihen zu betreuen und nicht bloß drei wie in den 60ern. Geliefert werden die inzwischen so gut wie nur noch auf der Straße, aber Gleis und Rampe sind noch vorhanden und betriebsfähig. Noch.

1990

VW Weststadt 1990
1990: VW Audi Autohaus Weststadt

Die Maschinenfabrik Schulze ist kurz vor der Pleite oder meinetwegen mit dem Hauptteil des Betriebes in neue Räume anderswo umgezogen (mir doch egal). Jedenfalls war ihr Hof irgendwann zu verkaufen, und VW-Weststadt schlug zu und baute dort 1986 einen neuen Showroom, gegen den der alte plötzlich arg altbacken wirkt. Der Rest der Fläche dient als Kunden- und Gebrauchtwagen-Parkplatz, was die Platzsituation auf dem Hof deutlich entspannt hat. Die Rampe ist mittlerweile verschrottet, das Gleis zugeteert und die Grundstücksgrenze zu Schulze mit einer Mauer dichtgemacht. Aber Schulzes Gleis liegt immerhin noch.

2003

VW Weststadt 2003
2003: VW Audi Weststadt – Ihr Partner für vier Räder

1997 war der alte Showroom dann endgültig nicht mehr tragbar: zu klein, zu altmodisch, zu schäbig. Also wurde er, und das Verwaltungsgebäude kurz darauf ebenfalls, abgerissen und durch einen ziemlich gewaltigen Neubau ersetzt. Im Stil entspricht der dem acht Jahre älteren Anbau, verfügt aber über eine 1. Etage für die Verwaltung, deren Front zurückgesetzt wurde, um einem Dachgarten Platz zu machen. Die Vorderkante mit der neuen Beschilderung wird von kräftig sprießenden Pflanzen überschattet, was dem Anwesen trotz seiner Größe ein gefälliges Bild gibt. Spektakulär die neue Einfahrt an der Stelle des alten Verwaltungsgebäudes, beidseitig von großen Glasflächen umrahmt, die als Schaufenster für Zubehör dienen und so die tragenden Wände der angrenzenden Schauräume wegtarnen: das ganze Erdgeschoß wirkt von der Straßenseite wie ein einziger Glasklotz. Und dank des (aus Sicht des Weststadt-Firmenchefs: endlich) 1993 erfolgten Abriß' der Firma Schulze waren ja genügend neue Flächen als Ersatz für die wegfallenden Ausstellungsflächen unter dem linken Flügel verfügbar. Schließlich hat man im Zuge der Baumaßnahmen dann auch noch die Werkstatt nach links verlängert und mit einem Lieferanteneingang versehen: endlich muß man auf dem Weg vom Hauptgebäude zur Werkstatt nicht mehr durch den Regen laufen!

2014?

Die Geschichte geht weiter, Stillstand ist Rückschritt. Wenn irgendwann im nächsten Jahrzehnt die ersten T6 geliefert werden, wird VW Audi Weststadt zum einen den Werkstattbau nach rechts verlängert haben und zum anderen auch den rechten Flügel mit Verwaltungsräumen aufgestockt. Die Planungen dazu laufen bereits. ;-)

Links

  1. Bewegliche PKW-Laderampe beseitigt Platzschwierigkeiten, in: DB-Kundenbrief 9/69. Scans auf Thomas Woditschs Website: Seite 1 und Seite 2, aber auch bei mir gespiegelt für alle Fälle: Seite 1 und Seite 2.

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Zuletzt bearbeitet am 25. Juni 2004   Technische Probleme? Mail an Webmaster