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Besprechung: Harald Kiel <harald@modellbahnfrokler.de>
Stephan Kuchinke: Fahrzeugportrait MAN-Schienenbus, transpress Verlag Kenning 2002.
Das Buch beschreibt die Technik und Einsätze der MAN-Schienenbusse bei diversen Privatbahnen.
Eigentlich kein neues Buch ... 2002 ist schon wieder erschreckend lange her und dieses Buch nicht mehr ganz so einfach zu bekommen (die üblichen Quellen im Internet helfen da aber noch weiter). Aber speziell für Modellbahner bekommt es eine Aktualität durch die diesjähriger H0-Neuheit von Brekina eben jenem Fahrzeugtyp, von dem 60 Stück Trieb-, Steuer- und Beiwagen seit den 50-er Jahren bundesweit auf Privatbahnen zuhause waren und teilweise sogar noch sind.
Auch wenn der Titel vermuten läßt, daß es in diesem Buch allein um den MAN-Schienenbus geht, wirft der Autor auch einen Blick auf andere Triebwagen. Und das heißt nicht nur zu solchen, die bei MAN gebaut wurden (wie etwa auch einige der vor allem von der DB bekannten Uerdinger Schienenbusse), sondern auch den Angeboten, die MANs Mitbewerber nach dem zweiten Weltkrieg den Privatbahnen machen konnten.
So gab es mit dem Uerdinger neben dem MAN-Schienenbus ein weiteres zweiachsiges Fahrzeug, das sich bei einigen Bahnen ebenfalls durchsetzen konnte, und die Vierachser, die die Maschinenfabrik Esslingen bzw. der Maschinenbau Kiel (mit dem auf den DB-Reisezugwagen basierenden GDT) auf die Gleise stellten. Einige weitere Firmen konnten mit kleineren Stückzahlen ebenfalls Triebwagen für die Privaten bieten.
Und auch, wenn wir hier am Anfang der Rezension sind: Am Ende des Buches gibt es quasi als Bonus ein kurzes Kapitel über die bunte Welt der neueren Privatbahn-Triebwagen, die die Nachfolge der MAN-Schienenbusse und anderer Triebwagen dieser Generation übernehmen.
Das Kapitel über die Technik des MAN-Schienenbusses ist sehr ausführlich, dafür aber auch mit vielen Fotos und Zeichnungen, etwa von den verschiedenen Raumaufteilungen, den Motoren oder den Einachsdrehgestellen versehen.
Besonders ausführlich wird der (einzigartige) Schienenbus der SHE in Meterspur behandelt. Auch die in Zusammenarbeit mit der Bayer AG entstandenen Steuerwagen der Eisenbahn Köln-MülheimLeverkusen in "Kunststoff-Ausführung" wird detailliert beschrieben.
Die Liste der Betriebe, die einen oder mehrere MAN-Triebwagen neu oder gebraucht kauften, liest sich wie das who-is-who der deutschen Privatbahnen. Insgesamt hatten 24 Bahngesellschaften von Alsternordbahn und AKN im Norden Deutschlands bis zu den diversen Bahnen in Würtemberg verschiedenste Trieb-, Steuer- und Beiwagen in ihren Fahrzeugparks. Für alle Fahrzeuge ist der "Lebenslauf" ausführlich beschrieben nachdem die Triebwagen auch immer wieder gerne gebraucht gekauft wurden, ergibt das eine Hülle von Informationen für den interessierten Leser.
Auch hier beschreibt der Autor wieder, welche anderen Trieb-, Steuer- und Beiwagen bei den jeweiligen Bahnen liefen; zusammen mit vielen Fotos u.a. von bunt gemischten Zügen aus MAN-Triebwagen mit diversen Beiwagen, Personen- oder Güterwagen gibt es hier viele Anregungen, wie man den MAN-Schienenbus bei "seiner persönlichen" Privatbahn im Modell einsetzen kann. Ein gutes Beispiel folgt sogleich ...
Bild 1: Der VT 6 der Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn stellte neben dem Uerdinger Schienenbussen der Gesellschaft einen Einzelgänger dar. Im Jahr 1960 steht der Triebwagen mit drei Personenwagen in Elmshorn.
(Klicken zum Vergrößern)
Ein rundum gelungenes Buch, das neben sehr vielen Informationen über den MAN-Schienenbus an sich als auch über einzelne Fahrzeuge auch sehr viele, teilweise wirklich tolle Fotos aus dem Betrieb der Privatbahnen bietet.
Für den Modellbahner gibt es in jedem Fall viele Anregungen ... und den schönen Triebwagen von Brekina will man doch auch standesgemäß einsetzen, oder?
Titelbild: Hubert Fingerle
Bild 1: Sammlung Andreas Knipping
Copyright transpress Verlag
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Zuletzt bearbeitet am 11. August 2008 | Technische Probleme? Mail an Webmaster |