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VW-Bullies für den Export

Ideen: Erik Meltzer
Umsetzung: Erik Meltzer <ermel@modellbahnfrokler.de>

Einleitung

Einen Ganzzug voller Autos wollte ich schon immer mal haben. Die für die Epoche 3 logische Wahl -- VW-Käfer -- bedingt aber, wie andere PKWs auch, die nicht unerhebliche Investition in ein gutes Dutzend Doppelstock-Autotransportwagen-Pärchen (klar, in den ersten Jahren wurden auch PKWs auf Flachwagen verladen, aber 1960 rum war das schon die Ausnahme) nebst der je nach Größe der PKWs acht- bis zehnfachen Menge an Modellautos; das geht schon deutlich ins Vierstellige und damit über meine Schmerzgrenze.

Also keine PKWs. Der nächste Schritt war für mich als Bulli-Verrückten klar: VW-Transporter! Solche gibt's ja bekanntlich von Brekina. Und als deren US-Set mit acht Bullies ohne Radkappen, aber mit US-Stoßstangen rauskam, war die Entscheidung gefallen: jetzt oder nie!

Brekinas US-Bulli-Packung

Über den Bulli

Bulli-Verrücktheit mag viele Vorteile haben, aber wenn man einen Ganzzug im Modell baut, hat sie auch einen Nachteil: man weiß zuviel über die Dinger. :-)

Erstmal zum besseren Verständnis eine Erklärung der Begriffe. Grundsätzlich unterscheidet man Bullies in "Busse", also PKW-ähnlich verarbeite, mehr oder weniger vielfenstrige Gefährte mit bis zu neun Sitzplätzen, und "Transporter", also Nutzfahrzeuge. Bei denen gibt's dann allerhand Varianten. Die Tabelle zeigt alle (Brekina-) Modelle mit ihren deutschen und englischen Bezeichnungen; im Weiteren werden die griffigeren englischen verwendet, schließlich handelt es sich um Exportmodelle :-)

Busse
Bus Bus mit Eckverglasung Samba-Bus mit Eck- und Dachrandverglasung
11-window (Microbus) 15-window (Hardtop Deluxe) 23-window (Sunroof Deluxe)
11-window 15-window 23-window
Transporter
CampingbusKombiKastenwagen
CamperKombiPanel Van
Camper Kombi Panel Van
HochraumkastenPritschenwagenDoppelkabine
Highroof PanelSingle CabCrewcab
Noch kein Bild Single Cab Crewcab

Das Problem ist nun, daß Brekinas Packung sich nicht ganz an die Tatsachen hält. Am auffälligsten ist sicher der mit "Volkswagen of America" werbebeschriftete blaue Panel Van; solche Anschriften wurden erst beim Händler oder Kunden angebracht. Außerdem sind einige der Farben im Brekina-Set nicht vorbildgerecht, nämlich die rote Doppelkabine und der lichtgrau/graubraune Kombi. Es gab damals (die Modelle stellen die Modelljahre '61 bis '63 dar) nämlich nur einige wenige Farbkombinationen, die einem Bulli-Fan so vertraut sind, daß alles andere genauso falsch wirkt, wie es ist. Hier die Tabelle der Standardfarben:

UnterteilOberteil Verwendet beiAbbildung
siegellackrotbeigegrau Bus11-window
mausgrauperlweiß Bus15-window
türkisblauweiß Bus23-window
perlweiß Bus, TransporterCamper
lichtgrau TransporterKombi
elfenbein Transporterdunkler als Camper
taubenblau TransporterPanel Van
türkis TransporterSingle Cab
rubinrot Transporterdunkler als Crewcab

Abweichend von diesem Schema gab es allerdings Camper auch in den Bus-Farbgebungen (diese konnte man, soweit ich weiß, als Extra bestellen). Rein technisch sind Camper ansonsten normale Kombis, die bei Westfalia in Wiedenbrück mit einer Campingausstattung versehen wurden. Bei mir sind aber eh keine Camper im Zug, denn die wurden nicht gemeinsam mit anderen Bullies auf demselben Zug Richtung Hafen geschickt.

Nun mag ich nicht alle Modelle neulackieren und habe darob beschlossen, die Farben beigegrau, perlweiß, blauweiß und elfenbein nicht eindeutig zu unterscheiden. Beim Verwürfeln (s.u.), spätestens beim Verladen der Modelle sollte man aber trotzdem darauf achten, daß nicht zwei Busse mit gleichfarbigen unteren und verschiedenfarbigen oberen Hälften herauskommen.

Kreatives Bulliwürfeln

Um nun mit der mir angeborenen Faulheit schnell zu einem überzeugend gemischten Satz Bullies zu kommen, habe ich neben den vier Brekina-US-Sets noch rund ein Dutzend andere Bullies aus der Vitrine geklaubt und diese mit verwürfelt. Das im Einzelnen zu beschreiben wäre m.E. Unsinn; Ziel des Spiels ist es jedenfalls, möglichst die folgenden Ergebnisse zu erzielen:

Alle Ziele wird man durch Verwürfeln nicht erreichen können; vor allem an taubenblauen Transportern wird es mangeln. Diese und die rubinroten habe ich daher umlackiert. Letztlich haben meine 32 Bullies folgende Verteilung:

Busse beigegrau
siegellackrot
perlweiß
mausgrau
blauweiß
türkis
perlweiß Summe
11-window 1 1
15-window 2 1 1 4
23-window 2 1 1 2 6
Summe 4223 11
Transporter taubenblau lichtgrau perlweiß rubinrot türkis Summe
Kombi 1 2 1 4
Panel Van 5 4 1 6
Highroof Panel 1 1
Single Cab 1 1 2 4
Crewcab 1 1 2
Summe 103423 22

Naja, so ganz getroffen hab ich die Vorgaben zugegebenermaßen auch nicht, aber m.E. ist doch ein recht imposanter Schwung Bullies entstanden, dessen Verteilung schon recht gut ans Original erinnert.

Das Supern der Bullis

Das meiste kann man bei den ansich recht guten Modellen mit Farbe erledigen. Besonders gut geht's mit Gelstiften. Ich habe die Farben Silber, Schwarz und Rot verwendet. Im Einzelnen sind folgende Teile farblich abzusetzen:

Außerdem sollte die Innenausstattung farblich überarbeitet werden. Das Armaturenbrett und die freiliegenden Blechteile im Innern hatten immer die Farbe der (bei zweifarbigen Bussen oberen) Karosserie. Das Lenkrad war bei Bussen elfenbein, bei Transportern schwarz. Die Sitze waren bei Bussen meistens mittelgrau, bei Transportern hellbraun. Die Türverkleidungen waren bei Bussen in der Farbe der Sitze, bei Transportern dunkelgrau. Dachhimmel gab's nur bei Bussen, die Farbe war weiß. Der Laderaum der Transporter war innen hellgrau lackiert.

Dank der recht kleinen Fenster kann man sich die weitere Detaillierung der Innenausstattung weitgehend schenken: bei den Kastenwagen sieht man die Sitze eh nicht, für Kombis und Busse sind sie korrekt. Allenfalls die Motorkiste hinter der letzten Sitzbank könnt man bei Modellen mit Heckfenster noch flacher schnippeln, Brekina hat hier die Version vom hauseigenen Modell bis '55 übernommen, als der Motorraum noch bis zur Gürtellinie reichte. Die richtige Höhe kann man von der Motorhaube abnehmen.

Ich werde noch einen Schritt weitergehen und einigen Bussen die "Walkthrough"-Option, also getrennte Vordersitze mit Durchgang dazwischen, verpassen. Bei denen stand das Reserverad dann übrigens hinten links im Kofferraum, abgedeckt von einer Verkleidung in Sitzfarbe. Außerdem gab es auch Busse mit Zweiersitzbank statt der mittleren Dreiersitzbank und (sehr sehr selten) auch solche ganz ohne Mittelsitzbank. Das alles gilt auch für Kombis (bis auf die Reserveradabdeckung); die gab's auch ganz ohne Sitze im Laderaum. Und Panel Vans hatten, wenn sie keinen Durchgang hatten, eine Trennwand zwischen Fahrerkabine und Laderaum (mit einem niedlichen kleinen Fenster drin).

An Karosserieänderungen habe ich zum einen bei einem taubenblauen Panel Van einen zweiten Satz Laderaumtüren auf der Fahrerseite nachgebildet, zum anderen bei einem anderen die Version ohne Heckfenster (und dann auch ohne Fenster in der Trennwand, logisch). Bei den Single Cabs gab es Varianten mit überbreiter Pritsche, wahlweise mit dunkelbraunen Holz- oder wagenfarbenen Blechbordwänden; erstere ist bei einer meiner türkisfarbenen Single Cabs in der Mache. An weiteren Sondermodellen gab's noch Krankenwagen (elfenbeinfarbene Kombis mit unten angeschlagener, fensterloser Hecktür und in den unteren zwei Dritteln weiß eingefärbten Laderaumfenstern), Feuerwehrwagen (rote Kastenwagen mit feuerwehrtechnischer Einrichtung), Verkaufswagen und so weiter; aber sowas wird m.E. kaum je in die USA gegangen sein, weswegen ich auf die Nachbildung verzichtet habe.

Der Stand der Dinge

Alle Bullies sind lackiert, die Detaillierung steht aber noch aus. Das untenstehende Bild zeigt die "Paradeaufstellung".

An Wagen sind mittlerweile diverse R 10, R 20, Rms 31 und Rlmms 56 fremofähig gesupert. Aber die Bilder, die hier auch bald mal kommen, wenn das mit dem Copyright geklärt ist, zeigen auch diverse Xf-Wagen in den Abmessungen eines R-Wagens, zu denen mir leider jede Art von Unterlagen fehlen. Weißt Du da was drüber? Dann schreib mir bitte!


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Zuletzt bearbeitet am 28. Oktober 2001